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Die Biodiversitätsziele wurden in Bezug auf die Fläche um 140 Prozent übertroffen.
Der Schweizer Bauernverband (SBV) hat die aktuelle Agrarpolitik 14-17 analysiert. Sein Fazit ist durchzogen.
Der Bund hat die Agrarpolitik 2014-17 für die Periode 2018-21 weitergezogen, ohne grundsätzliche Veränderungen vorzunehmen, schreibt der SBV in einem Communiqué von Montag.
Das eingeführte, neue Direktzahlungssystem ist auf konkrete Verfassungsziele ausgerichtet: Versorgungssicherheit, Biodiversität, Kulturlandschaft, Landschaftsqualität, Förderung von besonders umwelt- und tierfreundlichen Stallhaltungssystemen sowie Ressourceneffizienz. Bevor man die AP wieder grundlegend diskutiere, sei eine Analyse des Status Quo gefragt, schreibt der SBV in einer Medienmitteilung. Der Verband führte deshalb ein Monitoring durch.
Dieses zeige, dass die Biodiversitäts-Ziel punkto Fläche um 140 Prozent übertroffen worden seien. Auch sei es gelungen, die angestrebten Verbesserungen beim Tierwohl zu erreichen. Allerdings brachten die neuen Tierhaltungs-Formen laut SBV mehr Ammoniak-Emissionen mit sich, so dass die erzielten Erfolge in diesem Bereich wieder aufgehoben worden seien.
Düster sehe es bei der Versorgungssicherheit aus. Die produzierte Energie nahm ab und der Kulturlandverlust von über 1000 Hektaren pro Jahr setzte sich fort, so der Bauernverband. Dasselbe Bild zeige sich bei den sozio-ökonomischen Zielen. Zwar habe sich die Arbeits-Produktivität und das Sektor-Einkommen minim verbessert, aber die Einkommen in der Landwirtschaft blieben weit vom Vergleichs-Einkommen entfernt. Auch der Lebensqualitätsindex habe sich ernüchternd entwickelt: „Es gab keine Trendwende. Um die Zufriedenheit der Bauernfamilien steht es nach wie vor nicht zum Besten“, schreibt der Bauernverband.
Für die Zukunft sei kein grundlegend neues System gefragt, schreibt der SBV. Aber es benötige Justierungen. So sollte der Ansicht des Verbandes nach vermehrt die Qualität im Fokus stehen. Aktuell sei zudem die Förderung der Produktion ungenügend. Und das Tierwohl sei künftig zusammen mit der Frage der Ammoniak-Emissionen zu betrachten. Vor allem aber leiste die laufende Reform keinen ausreichenden Beitrag, um die wirtschaftliche Lage der Betriebe zu verbessern.
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