
Beim Rundgang auf dem Betrieb von Ueli Stucki in Lohn-Ammannsegg SO.
Robert Alder
Mitte September fand die Regionaltagung Nordwestschweiz von Mutterkuh Schweiz statt. Eingeladen hatten Vorstandsmitglied Martin Eichenberger sowie Andrea und Ueli Stucki auf den Rütifeldhof in Lohn-Ammannsegg. Rund 40 Teilnehmende folgten der Einladung.
Von der Milchwirtschaft zur Mutterkuhhaltung
Andrea und Ueli Stucki waren in der Viehzuchtbranche keine Unbekannten: Mit ihren Holstein-Kühen feierten sie viele Schauerfolge, ihr Herdenschnitt lag bei über 10’000 Kilogramm Milch. Vor fünf Jahren entschieden sie sich jedoch für einen grundlegenden Neuanfang. Heute bewirtschaften sie den Betrieb nach den Richtlinien von Mutterkuh Schweiz und seit zwei Jahren zusätzlich nach Biostandards.
Die Herde umfasst aktuell 35 bis 40 F1-Remonten sowie einen Angus-Stier. Die Nachzucht wird als Natura-Beef vermarktet. Daneben betreuen die Stuckis 14 Pensionspferde in Gruppenhaltung. Auf den 30 Hektaren landwirtschaftlicher Nutzfläche in der Talzone wird Ackerbau betrieben – mit Winterweizen, Silomais und Kunstwiesen in der Fruchtfolge, ergänzt durch Naturwiesen und Weiden.
In der Winterfütterung setzt Ueli Stucki stark auf Dürrfutter. «Ich möchte darin noch besser werden. Ebenso im Weidemanagement», sagt er beim Betriebsrundgang.
Aktuelles von Mutterkuh Schweiz
Im Rahmen der Tagung informierten Martin Eichenberger und Esther Manser über Neuigkeiten aus der Geschäftsstelle. Unter dem Motto «Stillstand ist Rückschritt» will Mutterkuh Schweiz die Arbeit laufend weiterentwickeln und neue technische Möglichkeiten einbeziehen. Ein Beispiel ist die automatische Belegungsmeldung im Beef-Net. Zudem sollen Betriebskontrollen vereinfacht werden: In einem Pilotprojekt werden unangemeldete Labelkontrollen in den Kantonen Bern, Luzern, Uri und Obwalden erstmals mit weiteren Kontrollen – etwa zu Tierschutz, BTS, Raus oder privaten Programmen – kombiniert.
Damit die Mutterkuhhaltung auch in Zukunft erfolgreich bleibt, spielt die fachliche Weiterentwicklung eine zentrale Rolle. Eva Fürst vom Bildungszentrum Wallierhof stellte dar, wie die Aus- und Weiterbildung der Mutterkuhhalter im Kanton Solothurn organisiert ist. Nach den informativen Referaten und dem regen Austausch rundete ein herzlicher Dank von Vorstandsmitglied und Mitorganisator Martin Eichenberger an Familie Stucki das Programm ab.