
Weissrussische Bauern sollen mehr Kartoffeln anbauen.
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«Wir müssen so viel anbauen, dass es für uns und für Russland reicht», sagte Lukaschenko der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zufolge bei einer Besprechung mit regionalen Funktionären in Minsk.
Russen kaufen Kartoffeln auf
Belarus wird stark von der Landwirtschaft geprägt. Die Kartoffel galt auch als Symbol der Herrschaft Lukaschenkos, der einst Direktor eines staatlichen Landwirtschaftsbetriebs (Sowchose) war. Im grösstenteils planwirtschaftlich geführten Staat im Osten Europas sind aber zuletzt Versorgungsmängel aufgetreten.
Lukaschenko selbst begründete dies mit den landwirtschaftlichen Problemen in Russland. Der grosse Nachbar habe zuletzt die Reserven von Belarus (früher Weissrussland) aufgekauft, sagte er. Beide Länder sind durch den Wirtschafts- und Verteidigungspakt Russisch-Belarussische Union stark miteinander verflochten.
Hilfe für unsere russischen Brüder
«Wir müssen unseren Brüdern, den Russen, helfen», sagte Lukaschenko. Und wenn Belarus etwas könne, dann sei es der Kartoffelanbau. Dies sei auch wirtschaftlich lukrativ. Tatsächlich sind auch in Russland die Preise für Lebensmittel stark angestiegen, wobei die Teuerungsrate für Kartoffeln zu den höchsten zählt.
Wegen der sich ausweitenden Krise hat die belarussische Regierung vor wenigen Wochen die staatlich festgelegten Gemüsepreise erhöht. In dieser Woche hob sie sogar das Einfuhrverbot für Obst und Gemüse aus der EU auf. Das Embargo hatte Minsk im Dezember 2021 als Antwort auf westliche Sanktionen verhängt – kurz vor Ausbruch des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine waren die Beziehungen zum Westen bereits stark angespannt.