In Lettland sind die Einfuhren russischer und weissrussischer Agrargüter praktisch zum Erliegen gekommen. Im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2024 brachen im zweiten Halbjahr die Importe wichtiger landwirtschaftlicher Produkte massiv ein. Das geht aus einem Bericht des lettischen Landwirtschaftsministeriums hervor.
Demnach verringerten sich der Import russischer und weissrussischer Futtermittel um 93%, die Einfuhren von Getreide um ganze 100% und die von bestimmten pflanzlichen Ölen um 99,9%. Der Import sonstiger pflanzlicher Produkte, darunter Obst und Gemüse, brach um 87% ein. Auch bezog das baltische Land 56% weniger Ölsaaten als im vorherigen Halbjahr.
Krauze fordert weitere EU-Zölle
Laut lettischem Landwirtschaftsministerium zeigt der Bericht, dass das im vergangenen März verhängte nationale Verbot für die Einfuhr bestimmter russischer und weissrussischer Agrarprodukte kaum Wirkung gezeigt hat. Denn sobald russische oder weissrussische Waren in den EU-Binnenmarkt gelangten, könne deren weitere Lieferung nach Lettland kaum unterbunden werden. Der Rückgang der Importe sei vor allem auf die im Sommer 2024 EU-weit verhängten Zölle zurückzuführen.
Der Chef des Rigaer Agrarministerium, Armands Krauze, forderte daher weitere Massnahmen der EU gegen Russland und Weissrussland. Die bestehenden Zölle müssten ausgeweitet werden, so Krauze. Den Vorschlag der EU-Kommission zu Stickstoffzöllen begrüsste Krauze und mahnte, dass auch Fischereiprodukte sowie «alle anderen Düngemittel» einbezogen werden müssten.
