Am Hauptsitz der Multiforsa in Auw AG wurde im Sommer 2024 eine neue Produktionsanlage in Betrieb genommen. Anlässlich der Fachtagung Farm Academy der Multiforsa konnte diese besichtigt werden. Die Anlage basiert auf einem firmeninternen, mehr als zwanzigjährigen Verfahren zur Herstellung von Mineralstoffperlen.
Beliefert 11’800 Betriebe
Der in die Jahre gekommene Compactor, mit dem die organischen Stoffe zerkleinert werden, wurde durch eine moderne Anlage ersetzt. Dadurch wird während der Produktion der Output gesteigert, der Verschleiss reduziert und gleichzeitig wird die verbrauchte Energie zurückgewonnen. Rund 30’000 Tonnen Mineralstoffperlen werden pro Jahr damit produziert. Die Begehung der Anlage war ein besonderer Höhepunkt der Tagung, insgesamt nahmen rund 170 Gäste daran teil.
Denkt man als Landwirt an Tierernährung und Mineralstoffe, kommt man um Multiforsa-Produkte nicht herum. Das Unternehmen beliefert rund 11’800 Betriebe in der Schweiz und Liechtenstein pro Jahr mit rund 6’000 Tonnen reiner Qualität und bürgt für Innovation und Tiergesundheit.
Rumoplex-Konzept
Während der Tagung stellte Agronom und Leiter Verkauf Markus Burkard die neuste Generation von Produkten vor und erklärte die steigenden Anforderungen an die Nutztierhaltung und -fütterung in der Schweiz. «Es ist besonders die Gesundheit der Tiere entscheidend, denn die Tiere müssen immer höhere Leistungen erbringen», erklärte er.

Die neue Produktionsanlage von Multiforsa.
Mulitforsa
Mit dem Rumoplex-Konzept von Multiforsa bringen die Mineralstofflinien Swisspower, Swissperls und Natura-Plus jeweils den gewünschten Mehrwert in den Bereichen Futterverwertung, Grundfutterleistung oder Phosphoreffizenz. Darum sei das Sortiment eigentlich die «Drogerie der Landwirtschaft», jedoch eine natürliche, gesunde.
Abstimmen ist wichtig
Franz Odermatt, Agronom und Leiter Technik, zeigte die optimierte Fütterung anhand des pansenverfügbaren Phosphors auf. Wichtig sei das genaue Abstimmen auf die eigene Kuh. Zu wenig gelöster Phosphor führe zu einem Rückgang der mikrobiellen Proteinsynthese im Pansensaft, eine hohe Cobalt-Qualität unterstütze den Energiestoffwechsel, und das optimale Schwefel-Phosphor-Verhältnis optimiere den Gehalt und die Verfügbarkeit der Pansenmikroorganismen.
Es gelte aber auch, weitere Aspekt einzubeziehen und abzustimmen im Endprodukt, denn eine gut versorgte Kuh bringe letztlich auch den gewünschten Ertrag. «Oft gehen übrigens die Galtkühe unter, wenn es um die Fütterung geht. Dabei sollten diese während der Galt- und Transitphase auf die kommende Laktation hin vorbereitet werden», so Odermatt.
Die neue Rezeptur Swissperls 60 Transit von Rumplex helfe, die Organe und den Stoffwechsel zur Ruhe zu bringen und die Kuh mit Mineralstoffen zu versorgen, um zu verhindern, dass später Stoffwechselstörungen wie Milchfieber und Ketose entstehe. «Die Zusammensetzung ist so konzipiert, dass der Start in eine neuen Laktation gelingt», so der Fachmann.
Betrieb mit 80 Milchkühen
An der Fachtagung Farm Academy der Multiforsa im aarauischen Auw stand auch der Besuch des landwirtschaftlichen Betriebs von Markus Dürrenmatt in Muri AG auf dem Programm. Wichtig sei «viel Licht, Platz und Luft und kein Stress», erklärte der Landwirt als Credo seiner Tierhaltung. Im modernen, offenen Laufstall mit Futter- und Melkroboter finden 80 Milchkühe und 50 Aufzuchtrinder Platz.

Claudia und Markus Dürrenmatt betreiben den Lindenhof in Muri AG.
Samuel Reusser / BLW
Der Stall ist unterteilt in Liege- und Futterplätze wie auch einen Freilaufbereich. Dank dieser Anordnung sind die Tiere verschiedenen Alters und verschiedener Stadien immer im Blick. Besondere Überlegungen, wie jene der Ventilatoren an der Decke oder der versetzten Vordächer, basieren auf Berechnungen und Überlegungen der Bewirtschafterfamilie.
Der Futterroboter mischt die verschiedenen Bestandteile selbstständig und verteilt sie in massgeschneiderter Zusammensetzung im Stall, während der Melkroboter dann melkt, wenn die Kuh es will. Die Ruhe der Tiere ist deshalb unübersehbar. Die Automatisierung sei aber nicht nur eine Zeit- und Arbeitseinsparung, sie ermögliche auch eine gute Überwachung des Tierbestandes, sagt Dürrenmatt. Flexibler sei diese Art von Bewirtschaftung schon. Dafür seien das Auge und das Gespür noch wichtiger als sonst auf einem Betrieb.
