
ASR-Präsident Markus Gerber (links) und Geschäftsführer Michel Geinoz.
Seraina Pünter
An der Delegiertenversammlung (DV) der Arbeitsgemeinschaft der Schweizer Rinderzüchter (ASR) blickten Präsident Markus Gerber, die Delegierten und Gäste auf 2024 zurück – und richteten den Blick nach vorne auf die aktuellen Herausforderungen in der Rindviehzucht. «Vielfalt prägt die Schweizer Viehzucht», betonte Gerber in seiner Begrüssungsrede.
Der Ausgleich zwischen Spezialisierung und Vielfalt zeige, dass Lebensmittelproduktion und Biodiversität vereinbar seien, allerdings nur, wenn sie nicht durch ideologische Auflagen, Vorschriften und Kontrollen gegeneinander ausgespielt werden.
Barenco in der Verwaltung
Geschäftsführer Michel Geinoz präsentierte den Lagebericht zum Jahr 2024, das stark von strukturellen Veränderungen geprägt war. Die Delegierten hiessen Alex Barenco als neues Mitglied der ASR-Verwaltung willkommen. Er übernimmt die Nachfolge von Matthias Schelling, der Mitte 2024 zu Swissgenetics gewechselt hatte. Barenco war bereits an der ausserordentlichen DV im Dezember 2024 gewählt worden.

Alex Barenco ist neues Mitglied der ASR-Verwaltung (Symbolbild).
zvg
Im Zuge der personellen Veränderungen wurde auch der Geschäftsausschuss neu zusammengesetzt. Nach dem Rücktritt von Matthias Schelling und Urs Vogt besteht das Gremium neu aus drei Mitgliedern. Die ASR setzt damit auf schlankere Strukturen und effizientere Entscheidungsprozesse.
Tierzuchtstrategie 2030
Neben dem Tagesgeschäft beschäftigte sich der Verband mit politischen und fachlichen Themen. Dazu gehörten unter anderem die Tierzuchtstrategie 2030, die Bekämpfung der Blauzungenkrankheit und die BVD-Ausrottung. Auch die Kommission Ausstellungsreglement war aktiv und traf sich im vergangenen Jahr dreimal. Besonders erfreulich: Es wurde kein einziger Rekurs zur Ausstellungssaison eingereicht – ein Zeichen für die breite Akzeptanz der Kontrollarbeit.
Im Bereich der Sitzverteilung der Zuchtverbände kam es aufgrund von veränderten Herdebuchzahlen zu einer Anpassung. Mutterkuh Schweiz erhält neu drei statt zwei Sitze, während Braunvieh Schweiz künftig mit acht statt neun Sitzen vertreten ist. Die übrige Sitzverteilung der 25 Delegierten bleibt unverändert. Der Jahresbeitrag pro Delegierten beträgt weiterhin 10’000 Franken, das Eigenkapital des Verbandes liegt aktuell bei rund 3,5 Millionen Franken.
Drei Verabschiedungen
Drei langjährige Kommissionsmitglieder wurden verabschiedet: Pius Meier aus der Rekurskommission, Jürg Degen aus der Kommission Ausstellungsreglement sowie Cécile Schabana aus der Kommission Zuchttechnische Dienstleistungen. Zum Abschluss sprach Nationalrat (SVP, ZH) und Mooh-Präsident Martin Hübscher über die aktuellen Herausforderungen und die Zukunft des Schweizer Milchmarktes.
Dabei wies er auf die zunehmende Kluft zwischen steigendem Konsum und begrenzten Produktionsmöglichkeiten hin. Und machte auf die Schieflage im Markt aufmerksam: Während die Importe laufend zunehmen würden, gestalte sich der für den Ausgleich notwendigen Export für Schweizer Produzenten schwierig.