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Sie schmückt auch Kühe bei Viehschauen

Die Zierpflanzengärtnerin aus Rüschegg BE baut ihre eigenen Schnittblumen an und verwendet sie für ihre Floristik. Im letzten Jahr durfte sie für einen Hof in der Umgebung einen besonderen Auftrag übernehmen. Die Kuh Tara wurde dadurch zum Blickfang. 

Anine Hungerbühler |

Noch steckt die Wilde Wiese im Winterschlaf. Lange dauert es aber nicht mehr, bis erste Frühlingsboten wie Tulpen und Narzissen blühen. Mitten im Naturpark Gantrisch liegt das Blumenfeld. Es ist das Herzensprojekt der gelernten Zierpflanzengärtnerin Barbara von Holtey. Vor sechs Jahren konnte sie ein Grundstück in Rüschegg Gambach BE erwerben. Neben der Parzelle, wo nun das Wohnhaus ihrer Familie steht, auch Landwirtschaftsland.

Behalten hat sie 3’000 m2, den Rest hat sie an angrenzende Betriebe verkauft. Es ist eine der wenigen flachen Parzellen im Gebiet. Umgeben von Grasland. Im letzten Jahr konnte sie die Parzelle zum ersten Mal nutzen und baut nun dort auf 1’300 m2 Schnittblumen an. Diese verwendet sie frisch oder im Winter getrocknet für ihre Floristik. Etwas Aussergewöhnliches, wie sie erklärt, denn in der Schweiz werden laut dem Schweizer Floristenverband 80 bis 95% der Schnittblumen importiert.

Nachhaltigkeit ist wichtig

Inspiriert wurde sie von der Amerikanerin Erin Benzakein, die als Floret Flowers bekannt ist. «Als meine beiden Kinder noch klein waren, konnte ich mir nicht vorstellen, in den USA an einem ihrer Kurse teilzunehmen.» 2018 sei aber dann die Möglichkeit für den Besuch von Onlinekursen entstanden. So hat sie bereits an ihrem alten Wohnort in Kaufdorf  BE einen Garten entstehen lassen. «Mein Vermieter war aber wenig glücklich damit, da etwas nachhaltig anzubauen oft etwas unordentlich aussieht.» So war es ein Glücksfall für die Familie, das Grundstück nahe von Schwarzenburg erwerben zu können.

Von Holtey baut die Blumen ohne Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Kunstdünger an, die Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Teil ihres Konzepts. Damit ist sie Teil der Slowflower-Bewegung. Bei der Bekanntmachung ihrer Arbeit hilft ihr Mann, der die Marketingagentur «xhoch3» führt. Besonders Social Media sei wichtig, um Kundinnen und Kunden zu erreichen.

Wie Bauern von Blacken geplagt

Auf der Wilden Wiese erledigt sie von der Ansaat bis zur Ernte alles selbst. «Teilweise ist es schwierig, Biosaatgut zu erhalten.» Vieles könne sie aber beispielsweise bei Sativa Rheinau beziehen. Aktuell ist von Holtey gefordert, den Humus auf ihrer Parzelle, die während vieler Jahre landwirtschaftlich genutzt wurde, genügend aufzubauen. «Viele Pflanzen wie Phacelia aus den Gründüngungen, die ich dafür nutze, verwende ich für meine Floristik.» Auch setzt sie auf Kompost.

Geplagt ist sie wie viele Landwirte von Blacken. «Neben dem Jäten versuche ich das Unkraut mit schwarzen Blachen zu bekämpfen.» Nachhaltigkeit beachtet die Blumenkünstlerin auch bei der Anbauplanung. «Möglicherweise ersetze ich Tulpen durch Narzissen.» Die Knollen können mehrmals verwendet werden. Zudem seien Tulpen sehr anfällig auf Pilzkrankheiten, die im konventionellen Anbau mit Fungiziden bekämpft werden. Sie müsse daher bei den beliebten Frühlingsblumen auf eine strikte Fruchtfolge achten.

Rehe mögen Rosen

Ein wichtiges Gebiet sind Hochzeiten. Aktuell lägen pastellfarbene Blumen im Trend. Sie achte deshalb beim Anbau darauf, auch Blumen in diesen Farben anzusäen. «Ich kaufe keine Blumen zu, auch nicht für Hochzeiten.» Dazu musste sie ein Bewusstsein bei ihren Kunden schaffen für die Natur und deren Prozesse. Das bedeutet auch, damit umzugehen, erst im späten Frühling ernten zu können. Für das kommende Jahr plant sie aber, mit niedrigen Gewächshäusern zu arbeiten. Grosse Treibhäuser darf sie keine aufstellen, da die Wilde Wiese kein Landwirtschaftsbetrieb ist.

Das macht auch bei den Rosen Mühe: «Die Rehe mögen meine Rosen leider zu gerne», meint sie schmunzelnd. Eine Umzäunung ist, wie Gewächshäuser, nicht möglich. Davon lässt sie sich nicht unterkriegen und plant, mit Hecken eine Abschirmung zu schaffen, die zugleich die Artenvielfalt erhöht. Zu einem Auftrag für Hochzeiten gehören häufig auch Tischdekorationen. Klassisch werden diese mit Steckschwämmen gemacht.

Auf solche verzichtet von Holtey, wie die gesamte Slowflower-Bewegung. Dies, weil die Schwämme nicht kompostierbar sind und viel Mikroplastik enthalten. Als Alternative hat sie gemeinsam mit der Töpferei «Fisch u Vogu» Schalen kreiert, wo ein sogenannter Steckigel angebracht werden kann. Ein wiederverwendbares Hilfsmittel zum Stecken der Blumen, das bereits vor dem Aufkommen der Steckschwämme verwendet wurde.

Schmuck für Viehschau

Neben den Hochzeiten bietet die Gärtnerin Blumenabos an. Sträusse, die bei ihr zu Hause abgeholt werden können. Zudem hat sie mit dem Dorfladen in Mittelhäusern BE einen Ort, wo sie Bundware, Sträusse und Trockenblumen anbieten kann. Die getrockneten Blumen spielen eine wichtige Rolle. So können nicht verwendete Blumen genutzt oder nicht verkaufte Sträusse getrocknet werden. «Letztes Jahr konnte ich den Blumenschmuck für einen Betrieb für die Viehschau herstellen.» Das Vertrauen eines Betriebs aus der Region habe sie besonders gefreut.

Ein Herzensprojekt der zweifachen Mutter sind Workshops, die sie anbietet. Das auch in schweren Momenten. So schafft sie die Möglichkeit für Eltern und Familien, die ein Kind verloren haben, etwas für das Kind zu gestalten. Von Holtey ist selbst Mutter von fünf Sternenkindern. Für sie selbst sei es sehr heilsam gewesen, etwas für das Kind tun zu können nach seinem Tod. Das kann ein Nest sein, worin das Kind gebettet wird, oder ein Blumenkranz, der das Kind willkommen heisst und verabschiedet. «Ich schätze die Gespräche, die bei solchen Workshops entstehen, sehr.»

Workshops für Kinder

Im letzten Jahr hat sie auch viele Workshops für Kinder angeboten. Dies sei besonders schön, da sie dort ihre eigenen Kinder integrieren kann. In welche Richtung es in Zukunft gehen soll, lässt sie noch offen. Klar ist für sie, dass sie die Zeit mit den Menschen auf dem Blumenfeld sehr schätzt.

«Es ist schön, zu sehen, wie ein Bewusstsein für einheimische Blumen entsteht.»

Barbara von Holtey

Vor kurzem hat sie einen alten Wohnwagen gekauft. Diesen will sie umbauen, um die Workshops auch bei schlechtem Wetter gemütlich gestalten zu können. «Es gehört dazu, auch mal einen Kaffee auf dem Blumenfeld zu trinken.» Besonders schätzt sie an ihrem Slowflower-Projekt, den Menschen den nachhaltigen Anbau näherzubringen. «Es ist schön, zu sehen, wie ein Bewusstsein für einheimische Blumen entsteht.»

 

 

 

 

 

 

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