Es ist verbrauchstechnisch sinnvoll, auf einmal mehrere Siloballen in die Scheune zu transportieren.
Case IH
Bei der Einsatzplanung des Traktors, bei dessen Betrieb und mit dem richtigen Unterhalt kann man Diesel sparen.
Die Treibstoffkosten sind ein wesentlicher Faktor beim Einsatz von landwirtschaftlichen Fahrzeugen. Laut Marco Landis vom Strickhof ZH beträgt der Anteil der Treibstoffkosten am gesamten Entschädigungsansatz gut ein Drittel.
Säen in Kombination
Am meisten Treibstoff sparen lässt sich laut Landis, indem der Traktor möglichst wenig gebraucht wird. Dies kann beispielsweise durch die Kombination von Arbeitsgängen wie mit einer Säkombination erreicht werden. Kurzzeiteinsätze bewirken einen hohen Verbrauch, da in der Startphase der Verbrauch höher liegt, bis sich das Schmieröl erwärmt hat.
Es ist also verbrauchstechnisch sinnvoller, auf einmal mehrere Siloballen in die Scheune zu transportieren und diese dann stückweise zu verfüttern, als täglich eine Siloballe in den Stall zu führen.
Gang muss passen
Der Landtechnikexperte hat aber noch weitere Tipps, etwa zur Motordrehzahl. Ein Dieselmotor läuft bei etwa 70 Prozent der Nenndrehzahl und 70 Prozent der Nennleistung in seinem Verbrauchsoptimum. Ziel muss es also sein, den Motor in diesem Bereich zu betreiben. Um ins optimale Drehzahlfenster zu kommen, heisst es, den passenden Gang zu wählen, rechtzeitig hochzuschalten und bei Transportarbeiten nach Möglichkeit einen Traktor einzusetzen, der die Endgeschwindigkeit mit einer reduzierten Motordrehzahl erreicht.
Bei Zapfwellenarbeiten kann bei geringer Leistungsanforderung eine Eco-Übersetzung gewählt werden. Das Erreichen des optimalen Leistungsbedarfs während des Betriebs beginnt bereits bei der Wahl des Traktors für eine Arbeit. Der Traktor sollte ausreichend stark sein, um ein Anbaugerät anzutreiben oder einen Anhänger zu ziehen, gleichzeitig aber auch nicht überdimensioniert sein, sodass die 70 Prozent der Nennleistung gar nie benötigt werden. Arbeitsgerät und Traktor müssen folglich grössen- und leistungsmässig aufeinander abgestimmt sein.
Kühler reinigen
Eine regelmässige Wartung hilft laut dem Strickhof ebenfalls beim Treibstoffsparen. Verschmutzte Luftfilter und ein verdreckter Kühler führen zu einem schlechteren Wirkungsgrad des Motors.
AgroCleanTech und der Schweizerische Verband für Landtechnik (SVLT) haben zum Thema «Sparen beim Fahren» eine dreiteilige Video-Serie erstellt, in der verschiedene Massnahmen rund um das Einsparen von Treibstoff gezeigt wird. Die Schweizer Landwirtschaft verbraucht jährlich rund 150 Millionen Liter Diesel. Die Treibstoffkosten machen gemäss SVLT rund 40 Prozent der Betriebskosten aus. Ein verminderter Verbrauch hat also einen grossen Hebel.
Boden schonen und Treibstoff sparen
Ein hoher Reifendruck auf der Strasse und ein tiefer Reifendruck auf dem Feld ermöglichen die Einsparung von weiteren10 Prozent. Auf dem Feld wird dadurch der Bodendruck minimiert, Bodenverdichtungen können so vermieden werden.
Generell sollte der Reifendruck auf die Arbeiten abgestimmt werden. Für Transportfahren auf der Strasse sollte gemäss SVLT der Reifendruck hoch sein, das verkleinert den Rollwiderstand. Bei Feldarbeiten sollte der Reifendruck auf das Minimum reduziert werden. Pro Zentimeter Spurtiefe werden 10 Prozent mehr Treibstoff benötigt. Einsparpotenzial gibt es auch bei den Geräteeinstellungen, gemäss SVLT bis zu 8 Prozent.
Auch bei Ballastierung gibt es ein Sparpotenzial von bis zu 8 Prozent. Schwere Maschinen verursachen Bodenverdichtungen. Bei ungenügender Ballastierung entsteht schädlicher Radschlupf, geht es aus dem Video hervor. Und der Motor kann seine Leistung nicht genügend in Zugkraft umwandeln. Bei schwerer Zugarbeit gilt laut SVLT folgende Regel: Pro kw Motorleistung 70 Kilo Gewicht. Pro Tonne zusätzlichem Ballast wird ein Liter Treibstoff pro Stunde mehr verbraucht.
Je nach Wahl des Anbauverfahrens variiert der Treibstoffverbrauch. Versuche haben folgende Resultate ergeben: Konventionell mit Plug und Egge: 50 bis 60 Liter pro Stunde; Mulchsaat mit Grubber; Kreiselegge 30 bis 35 Liter Mulchsaat mit Kreiselegge und Kurzscheibenegge 20 bis 20 Liter pro Stunde und Direktsaat ohne vorherige Lockerung 8 bis 10 Liter.