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Egidio Maschio (71), Mitbegründer der Maschio-Unternehmengruppe, hat sich das Leben genommen.
Der italienische Landtechnikhersteller Maschio scheint in einer Krise zu stecken. Wie vergangene Woche bekannt wurde, erschoss sich der Chef und Mitbegründer der Unternehmensgruppe, Egidio Maschio, am vergangenen Mittwoch auf dem Firmengelände.
Über die Gründe wird derzeit in den italienischen Zeitungen heiss spekuliert. Laut den Zeitungsberichten sei der 71-Jährige Egidio Maschio wie jeden Morgen sehr früh, etwa um 6:30 Uhr, in das Werk Cadoneghe bei Campodarsego gefahren. Dort habe er sich erschossen. Die Trauerfeier hat am Samstag stattgefunden.
Vermutet werden hohe Schulden
Die 1964 gegründete Unternehmensgruppe Maschio mit Sitz in Campodarsego (Padua) war laut Medienberichten in den letzten Jahren auf „aussergewöhnlichen Expansionskurs“ gegangen und hatte stark investiert. Maschio produziert unter anderem ein umfangreiches Programm an Ackerbaumaschinen. Zuletzt wurde etwa das Programm bei den Pflanzenschutzspritzen erweitert und eine neue Pflug-Baureihe im Markt vorgestellt.
Nun werden Bankschulden vermutet; die genaue Höhe ist jedoch nicht bekannt. Maschio hat Produktionsstätten in Italien, Rumänien, Indien und China sowie Verkaufs- und Service-Niederlassungen in China, Deutschland, Frankreich, Iran, Polen, Rumänien, Russland, Spanien, Türkei, Ukraine und in den USA.
80 Prozent im Export
Die Gruppe Maschio/Gaspardo beschäftigt etwa 2000 Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr machte das Unternehmen 324 Mio Euro Umsatz, mit 80 % davon den weit überwiegenden Anteil im Ausland.
Neue Manager an Bord
Anfang des Monats wurden bereits neue externe Manager eingestellt, so der ehemalige Generaldirektor des italienischen Motoradherstellers Ducati, Massimo Bordi, als neuer Geschäftsführer und Paul Bettin als Finanzchef. Das wird nun im Rückblick als erstes Zeichen einer Krise bei dem Unternehmen interpretiert.