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Im Coop kosten 175 Gramm des Produktes 6.95 Fr. -
Das «Fleisch» schmeckt unerwartet gut.
Vegane Fleischersatz-Produkte sind im Trend. Ein Schweizer Start-up mischt die Szene mit einem «Poulet-Fleisch» aus Erbsenproteinen auf. Die Zubereitung soll praktisch identisch zu Geflügelfleisch sein. -> Mit Video
Zahlreiche vegane Fleischersatz-Produkte scheitern an der Konsistenz oder allgemein am Geschmack. Dieses Problem haben nun ein Team der ETH Zürich in Angriff genommen und erfolgreich gelöst.
Start an Festivals
Doch erst der Reihe nach. Pascal Bieri, Lukas Böni, Eric Stirnemann und Christoph Jenny tüfteln an einem veganen Produkt, das die Struktur und die Faserigkeit von Fleisch imitieren soll. Und sie wurden fündig. Mit Extruder-Verfahren, das bedeutet mit Druck, Hitze und gegenläufigen Walzen schaffen sie es, die Masse faserig und bissfest werden zu lassen. Als Grundmasse dienen ihnen «nur» Gelberbsenmehl, Erbsenfasern, Rapsöl und Wasser. Keine künstlichen Zusätze also, nicht wie zahlreiche Konkurenzprodukte. Das Verfahren wird ähnlich in der Futtermittelproduktion eingesetzt.
Die ersten Versuche an Konsumenten hätten die vier an Food-Festivals gemacht. Dass sagen die Start-up-Gründer gegenüber zahlreichen Medien. Das Endprodukt, ein Poulet-Imitat, kam bei den Erstkunden sehr gut an. So wurde das nun gegründete Start-up «Planted» lanciert. In einer ersten Finanzierungsrunde konnten die Tüftler Rolf Hiltl, Profi für vegane Küche, und Denner-Erbe Philippe Gaydoul und Stephan Schmidheiny für sich gewinnen, sagen sie gegenüber dem Blick.
Schwein aus Erbsen
Für Planted geht es in die nächste Runde: Seit Montag ist das Produkt im Detailhandel erhältlich. Aktuell sind 15 Personen angestellt. Momentan werden täglich bis zu 500 Kilogramm pro Tag an der ETH produziert. In Kürze zieht Planted ins ehemalige Maggi-Areal in Kemptthal ZH um.
Auf Anfrage teilt Planted mit, dass die Erbsen aus Westeuropa stammen, Wasser und Rapsöl seien bereits aus der Schweiz. In einem weiteren Schritt werde man den Anbau der Erbsen in der Schweiz anstreben. Ab Frühling will das Start-up zudem Schweinefleisch in einer veganen Variante anbieten. In Zukunft werde auch der Name angepasst werden müssen in «Poulet-Ersatzprodukt aus Erbseneiweiss.»
-> Hier gibts mehr Infos zum Produkt
Produkt getestet
Die Redaktion des «Schweizer Bauer» hat es sich natürlich nicht nehmen lassen, das Schweizer Produkt, das auch mit Schweizer Rohstoff hergestellt werden könnte, in der Woche der Lancierung zu testen. Das Fazit der Redaktorinnen und Redaktoren: «Die Faserigkeit ist gut und erinnert tasächlich an Pouletfleisch. Gebraten in Schweizer Rapsöl bildet sich eine Kruste. Die Marinade macht den Geschmack der Stücke aus. Insgesamt ein leckeres Produkt. Wenn jetzt die Rohstoffe nachweislich aus der Schweiz stammen, kann dem Poulet-Imitat, entstanden aus Schweizer Erfindergeist, ein gutes Zeugnis ausgestellt werden.» red