Für die Dauer des Verfahrens werde keine Übergabe von Tengelmann-Filialen an Dritte erfolgen, teilte das deutsche Wirtschaftsministerium am Montag in Berlin mit. Als Berater werde Schröder den langjährigen Vorsitzenden des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage, Bert Rürup, heranziehen.
Rewe blockt
Für die Unternehmen werden den Angaben zufolge die Konzernchefs an der Mediation teilnehmen. Ziel sei es, «auf der Grundlage der Ministererlaubnis zeitnah einen Interessensausgleich zwischen den Beteiligten zu ermöglichen».
Inzwischen verhindert einzig die Klage von Rewe, dass Marktführer Edeka Kaiser's Tengelmann übernehmen kann. Die Konkurrenten Norma und Markant hatten bereits angekündigt, ihre Klage zurückzuziehen. Rewe hatte neben Norma und Markant vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf Beschwerde gegen die Ministererlaubnis von Gabriel eingelegt. Das Gericht hatte die Übernahme durch Edeka im Eilverfahren im Juli gestoppt.
16'000 Arbeitsplätze sichern
Verdi bemüht sich seit Wochen, den Streit um die Zukunft von Kaiser's Tengelmann zu schlichten und dadurch die inzwischen nicht mehr ganz 16'000 Arbeitsplätze zu sichern. Kaiser's Tengelmann schreibt seit 17 Jahren Verluste. Die Tengelmann-Gruppe als Eigentümer möchte sich deshalb von der Kette trennen.
Der Kaufvertrag mit Edeka ist bereits seit Langem unterzeichnet. Da sich das juristische Tauziehen noch über Monate hinziehen könnte, begann Tengelmann in der vergangenen Woche vorsorglich mit der Zerschlagung der Supermarktkette. Solange noch keine Filiale verkauft ist, könnte das Geschäft mit Edeka aber noch zustande kommen.