Am höchsten ist die Bevorzugung für einheimische Produkte bei den Eiern.
Daniel Salzmann
Schweizerinnen und Schweizer bevorzugen wann immer möglich einheimische Lebensmittel. Dabei spielt der Preis eine wichtigere Rolle als noch vor zwei Jahren. Das Vertrauen in die Schweizer Landwirtschaft bleibt ungebrochen.
90 Prozent geben in einer Umfrage an, sie würden Schweizer Landwirtschaftsprodukte bevorzugen, wie das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) am Donnerstag mitteilte. Vor allem beim Kauf von Eiern, Milch und Frischmilchprodukten achten sie auf die einheimische Herkunft.
Kurze Transportwege
Am höchsten ist die Bevorzugung gegenüber ausländischen Produkten beim Schweizer Ei, bei dem 77 Prozent der Befragten angeben, dass sie Herkunft Schweiz gegenüber ausländischer Herkunft «immer/fast immer» bevorzugen. Bei Milch liegt dieser Wert bei 65 Prozent, bei Fleisch und Kartoffeln je bei 58 Prozent.
Als wichtigsten Grund für diese Wahl nennen sie die kurzen Transportwege. Verglichen mit der letzten Umfrage vor zwei Jahren zeigen sie sich preisbewusster – die Inflation dürfte dazu beitragen. Der meistgenannte Grund aus 2021 «Schweizer Bauern unterstützen» verliert 6 Prozent Zustimmung und liegt mit noch 16 Prozent an zweiter Stelle. . Die hohe Qualität ist ebenfalls ein wichtiger Grund für den Einkauf und erhielt 15 Prozent Zustimmung.
Preis übertrumpft Bio
Der wichtigste Grund, auf Schweizer Lebensmittel zu verzichten, ist der Preis. Und die Konsumenten sind preisbewusster geworden, wie die Umfrage zeigt. Aspekte wie Bio-Qualität und Regionalität verlieren im Vergleich an Bedeutung.
«Werden die Konsumenten über die generelle Einkaufspriorität (Preis, regionale Herkunft und Bio-Qualität) befragt, wird ersichtlich, dass die Wichtigkeit des Preises stark zugenommen hat», schreibt das BLW. War das Verhältnis zwischen Preis und Bio-Qualität 2021 fast ausgeglichen, übertrumpft der Preis in diesem Jahr die Bio-Qualität klar mit 39 Prozent zu 27 Prozent.

Bio Suisse
Die Einstellung zur Landwirtschaft bleibt aber weiterhin positiv. Das Vertrauen in die Landwirtschaft ist auf hohem Niveau stabil. Die Bäuerinnen und Bauern nimmt die Konsumentenseite als unternehmerisch und zeitgemäss wahr. Die «Konsumentennähe» und die «Umweltgerechtigkeit» wird im Vergleich zu den Vorjahren etwas weniger hoch bewertet.
Kennzeichnung von Einfluss auf Klima und Umwelt
Erstmals liess das BLW auch nach den Ernährungsgewohnheiten fragen. Über die Hälfte der Befragten geht demnach davon aus, mit ihrem Einkaufs- und Konsumverhalten einen positiven Einfluss auf die Umwelt zu haben. Als Grund nennen sie die Berücksichtigung regionaler Produkte. Jene, die von einem negativen Einfluss ihrer Ernährungsgewohnheiten auf die Umwelt ausgehen, führen das vor allem auf den hohen Konsum von Fleisch und anderen tierischen Produkten zurück.
Grundsätzlich definieren die Befragten eine umweltschonende Ernährung durch den Kauf und Konsum saisonaler und regionaler Lebensmittel sowie die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung. Mit einer Zustimmung von 73 Prozent wird eine klare Kennzeichnung von Lebensmitteln/Produkten zu deren Einfluss auf Klima und Umwelt gewünscht.
Die Umfrage führt das Marktforschungsinstitut Demoscope im Auftrag des BLW im Zweijahresrhythmus durch. 2023 wurden vom 6. bis 20. Februar 1061 Personen in der Deutsch- und Westschweiz befragt.
One Response
Schweizerinnen und Schweizer bevorzugen wann immer möglich einheimische Lebensmittel.
Dabei könnten die Bauern auch einmal DANKE an die Konsumenten sagen und diese nicht immer an den prangert stellen zum Beispiel wen diese etwas weniger Fleisch essen