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Die Mahnfeuer sollen einen ersten Kontakt zu den Konsumenten schaffen und auf die Anliegen aufmerksam machen. -
Über 70 Mahnfeuer brannten vergangenen Samstag in der Westschweiz. -
Am Feuer treffen Produzenten und Konsumenten aufeinander und tauschen sich aus. -
„Der Milchmarkt ist hässlich.“ -
„Wir ernähren euch und sterben dabei.“ -
„Was für eine Zukunft für unsere Kinder!“ -
„Landwirte wollen produzieren, ernähren, aber nicht sterben.“ -
„Kein Land ohne Landwirte.“ -
Plakate an den Strassenrändern sollen auf die Situation aufmerksam machen. „Meine Milch wird für unter 50 Rappen gekauft, wie viel bezahlen Sie im Laden dafür?“
Die Mahnfeueraktion vom Samstagabend, die von der Bauerngruppierung Swiss Agri Militant (SAM) ins Leben gerufen wurde, war ein Erfolg. Sie bildet den Auftakt zu einer Protestwelle, die sich nun in der Schweiz ausbreitet. Die Bauern fordern endlich faire Preise. Welchen Weg sie dazu wählen werden, zeigt sich bald.
Die Landwirtschaft ist heute, einen Tag nach den eskalierten Demonstrationen in Brüssel, in aller Munde. In Anbetracht der geplanten Grosskundgebung „Rettet den Schweizer Zucker“, die heute stattfinden wird, richten sich die Blicke gespannt nach Kirchberg BE. Zu hoffen ist, dass sich die Produzenten in der Schweiz, trotz Frust und grossem existenziellem Druck, besser unter Kontrolle haben als ihre ausländischen Berufskollegen.
Ein klare Botschaft übermitteln
„Unsere Grosskundgebung muss friedlich, aber mit einer klaren Botschaft an die Regierung ablaufen“, sagt Ueli Brauen, Organisator von „Rettet den Schweizer Zucker“.
An der Kundgebung seien alle willkommen, die an einer produzierenden Landwirtschaft interessiert seien. „Wir wollen eine geordnete Kundgebung“, ergänzt er.
Feuer für faire Preise
In der Schweiz versucht man es statt mit Gewalt mit Aufklärung, und zwar in erster Linie, indem man die Konsumenten direkt anspricht. Ein erster Schritt dazu war die Mahnfeueraktion, die letzten Samstag durchgeführt wurde. „In den Kantonen Waadt und Freiburg wurden über 70 Mahnfeuer angezündet“, sagt Christian Hofmann, Präsident der Bauerngruppierung Swiss Agri Militant (SAM).
Für die Deutschweiz könne er keine Angaben machen. „Wir sind zufrieden mit den Mahnfeuern“, fährt Hofmann fort. Ziel war es, die Konsumenten auf die Lage der Landwirte aufmerksam zu machen und sich für faire Produktpreise in der Landwirtschaft einzusetzen.
Gewalt als Option?
Der erste Schritt ist nun getan. Seit gestern sind an den Strassenrändern zudem verschiedene Plakate platziert worden. Auch sie sollen die Konsumenten wachrütteln. „Wir hoffen, dass wir nicht zu ähnlichen Mitteln wie unsere Berufskollegen in Brüssel greifen müssen“, sagt Hofmann nachdenklich.
Es bringe nichts, durch Gewalt auf sich aufmerksam zu machen, dadurch würde nur eine negative Abwehrhaltung provoziert, und zwar auch auf Seite der Konsumenten. „Wir dürfen trotz allem nicht vergessen, wer unsere Kunden sind“, sagt Hofmann.
Grosskundgebung live auf schweizerbauer.ch
Verfolgen Sie die Grosskundgebung „Rettet den Schweizer Zucker“ heute ab 19 Uhr live auf www.schweizerbauer.ch