Aufgrund der schwierigen Bedingungen im Jahr 2021 ist Schweizer Zucker mit dem Resultat zufrieden. – Rübenring
Die Durchschnittserträge bei den Schweizer Rüben liegen bei 66t/ha. Das ist deutlich unter dem mehrjährigen Durchschnitt. Dennoch ist die Schweizer Zucker AG mit der Kampagne zufrieden und optimistisch für 2022.
Nach 97 Tagen Kampagne wurde in Frauenfeld am 23. Dezember die letzte Rübe verarbeitet. Die rund 445’000t konventionellen Zuckerrüben aus der Schweiz erreichten einen durchschnittlichen Zuckergehalt von 17,6% bei einem Fremdbesatz von 7,6%. Zusätzlich wurden 225’000t konventionelle Rüben aus Deutschland eingeführt.
Am Abend des 12. Dezembers wurden in Aarberg die letzten Rüben den Schneidemaschinen zugeführt. In einer eher kurzen Kampagne wurden 635’000 t Rüben mit einem durchschnittlichen Zuckergehalt von 16.4% bei einem Fremdbesatz von 7.2% verarbeitet.
Zuverlässige Logistik
Aus Sicht der Verarbeitung und der Logistik darf innerhalb der Schweiz von einer erfreulichen Kampagne gesprochen werden, teilt Schweizer Zucker mit. Mit einer Ausnahme blieb das Werk in Frauenfeld TG von technischen Pannen verschont. Die Züge der TR Transrail fuhren zuverlässig. Im Vergleich zur Planung vom Sommer waren nur geringfügige Anpassungen nötig.
Bei der Strassenanfuhr stellten alle Beteiligten ein weiteres Mal ihre Flexibilität unter Beweis. Wegen Verzögerungen beim Bahntransport mussten die Liefermengen auf der Strasse kurzfristig erhöht werden, was problemlos umgesetzt wurde. Die ungeliebten Verschiebungen auf spätere Termine wurden weitgehend vermieden.
Zwiespältige Rübenimporte
Zwiespältig ist die Bilanz bei den Rübenimporten. Die Mengen sind bedeutend und zur Auslastung der Werke sowie der sicheren Versorgung der Kunden mit Zucker aus eigener Produktion unverzichtbar. Zahlreiche Zugsausfälle beeinträchtigten die nötige Planungssicherheit und verlangten Anpassungen der Verarbeitungsleistung in der Fabrik.
Gesamthaft wurden in beiden Werken rund 1,39 Mio. t Rüben verarbeitet und daraus ca. 210000t Zucker produziert. Obwohl die Durchschnittserträge bei den Schweizer Rüben mit knapp 66t/ha deutlich unter dem mehrjährigen Durchschnitt liegen, ist das Resultat angesichts der schwierigen Bedingungen im Jahr 2021 zufriedenstellend.
Tieferer Zuckerertrag
Nach einer längeren Kälteperiode im Frühjahr und der Nässe im Sommer fehlten den Rüben zwei Monate Wachstum. Der Herbst kompensierte einiges und die Zuckergehalte erreichten ein ansprechendes Niveau, mit Ausnahme der Regionen mit starkem SBR-Befall. Anders als im letzten Jahr ist der bereinigte Zuckerertrag zwischen den Regionen wesentlich ausgeglichener. Mit 10,2t/ha zeigt sich der Durchschnitt 1t/ha tiefer als im Vorjahr.
Die Perspektiven für das nächste Zuckerrübenjahr seien so gut wie schon lange nicht mehr. «Dafür verantwortlich sind deutlich gestiegene Rübenpreise, stabile Rahmenbedingungen mit Einzelkulturbeitrag und Mindestzoll, höhere Zuckerpreise sowie neue Sorten mit besseren Krankheitstoleranzen», hält Schweizer Zucker fest. Was noch fehle, seien stabile – besser steigende – Anbauflächen.