Donnerstag, 23. März 2023
17.02.2020 12:59
Forschung

Bauern müssen Anpassungsstrategien erarbeiten

Share on print
Share on email
Share on facebook
Share on twitter
Von: sda

Der Klimawandel macht sich in der Schweiz bemerkbar: Die Sommer werden trockener, die Winter nasser. Für die Landwirtschaft bedeutet das neben einem Ungleichgewicht des Wasserhaushalts auch ein Problem mit Nährstoffstress, wie Agroscope-Forschende berichten.

In Zukunft dürften im Sommer die Niederschläge zurückgehen und das Wasser für die Landwirtschaft deutlich knapper werden. Bis zu 77 Prozent weniger Bewässerungswasser sagen Simulationen von Agroscope-Fachleuten voraus. Die Grundlage der Berechnungen bildeten die Schweizer Klimaszenarien CH2028, sowie Daten aus dem Einzugsgebiet der Broye in der Westschweiz, wie die Forschungsanstalt am Montag mitteilte.

Ziel der Berechnungen war, die Ansatzpunkte aufzuzeigen, die für den Erhalt einer vielfältigen Agrarlandschaft im aktuellen Klima, in naher sowie in fernerer Zukunft entscheidend sind. Im Fokus standen die Zeiträume 1986 bis 2015, 2028 bis 2057 und 2070 bis 2099.

Zu wenig Wasser, zu viel Nitrat

Der Wasser- und der Nährstoffhaushalt dürften demnach im Zuge des Klimawandels besonders aus dem Ruder laufen. Weniger Niederschläge im Sommer bedeutet auch weniger ausgewaschenes Nitrat. Trotzdem dürften die Nitratkonzentrationen in den Gewässern um bis zu 14 Prozent steigen, weil sie weniger Wasser führen.

Einen vergleichbaren Anstieg (11 Prozent) erwarten die Fachleute im Winter, allerdings aus anderem Grund: Niederschläge dürften im Winter zunehmen und den Wasserabfluss in den Gewässern verstärken. Das würde das Nitrat zwar in gewissem Masse verdünnen, allerdings waschen die Niederschläge auch deutlich mehr Nitrat aus, so dass es unterm Strich dennoch zu einem Anstieg der Konzentration kommt.

Wasser- und Nährstoffstress könnten Erträge verringern

In Zukunft könnte einerseits die Pflanzenproduktion häufiger wegen Wassermangel an Grenzen stossen. Sollte das Wasser nicht limitierend sein, könnte es andererseits wegen längerer Vegetationsperioden und damit potentiell höherer Produktivität zu einem erhöhten Nährstoffbedarf kommen. Somit kann man aufgrund der Szenarien annehmen, dass Landwirte in Zukunft vermehrt auf Bewässerung und erhöhte Düngemengen setzen könnten.

Das würde auf der einen Seite zum Erhalt der Agrarproduktivität und durch bessere Bodenbedeckung auch zu einer Reduktion des Bodenabtrags beitragen. Auf der anderen Seite könnten sich dadurch die bestehenden Probleme um Wasserqualität und -verfügbarkeit weiter verschärfen.

Trockenheitsresistente Sorten

Wichtige Ansatzpunkte seien daher, die Wasser- und Nährstoffnutzung effizienter zu gestalten. Die Forschungsanstalt Agroscope nennt in diesem Zusammenhang trockenheitsresistente Sorten und Kulturen, sowie eine Bewirtschaftung des Bodens, die diesem ermöglicht, mehr Wasser zu speichern. Auch effizientere Bewässerungstechniken könnten zum Einsatz kommen.

Mehr zum Thema
Ackerbau

zvg Einige haben laut dem BBZN Hohenrain LU ihr Getreide bereits vor der Kälteperiode gestriegelt. Wer noch nicht gestriegelt hat und dies noch tun möchte, kann den Striegel wieder einsetzen,…

Ackerbau

Der Ausbau der pflanzlichen Produktion ist Teil des 2021 vorgestellten Plans für die «grüne Transformation».Bo Kamstrup Das dänische Parlament hat am 23. Februar 2023 einstimmig das Gesetz zur Einrichtung eines…

Ackerbau

Noch sind die Bäume kahl, die Wiesen in der Winterruhe. Die Frage, ob man güllen darf, ist jetzt heikel.Leo Schneider Wenn die Güllelager langsam voll werden, stellt sich jedes Jahr…

Ackerbau

Viele Faktoren beeinflussen das Gelingen einer Untersaat.UFA-Samen Untersaaten werden wieder vermehrt angelegt. Untersaaten ermöglichen laut dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) eine lückenlose Bodenbedeckung nach dem Abreifen der Vorkultur. In…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

SCHWEIZER BAUER

DER SCHWEIZER BAUER AUF YOUTUBE