Der Bund habe zwei Alternativprodukte zugelassen welche gegen die viröse Vergilbung eingesetzt werden könne. – SFZ
Zuckerrübenbauern in der Schweiz müssen auf eine Notzulassung des verbotenen Neonicotinoids «Gaucho» verzichten. Der Ständerat hat am Dienstag eine entsprechende Standesinitiative diskussionslos abgelehnt. Das Geschäft geht in den Nationalrat.
Eine Standesinitiative aus dem Kanton Freiburg verlangt gleich lange Spiesse für den Schweizer Zucker. Die Notzulassung hätte für drei Jahre gelten sollen, solange, bis die Forschung zur Bekämpfung der virösen Vergilbung Lösungen aufzeigt. Die Landwirte in zehn Ländern der Europäischen Union (EU), darunter Frankreich, hatten 2020 eine Notbewilligung für den Einsatz des umstrittenen Mittels erhalten.
Zuckerrüben sind eine für die Fruchtfolge wichtige Kultur. Sie wurden im Jahr 2020 im Kanton Freiburg von 296 Produzenten auf einer Fläche von 1430 ha angebaut. «Der Kanton Freiburg liefert damit rund 8% der schweizerischen Zuckerrüben, welche in der nahe gelegenen Zuckerfabrik Aarberg verarbeitet werden», heisst es in der Motion.
Der Rat folgte indes seiner vorberatenden Kommission und wies das Begehren ab.
Zwar hätten die Rübenpflanzer insbesondere im Jahr 2020 beachtliche Einbussen erlitten, würdigte Kommissionssprecher Peter Hegglin (Mitte/ZG) die Probleme in diesem Bereich. Der Bund habe jedoch unterdessen zwei Alternativprodukte zugelassen – nach einem Runden Tisch mit Akteuren der Branche und von Umweltschutzorganisation ins Leben gerufen.
Zudem seien auch in der Forschung Fortschritte erzielt worden im Hinblick auf die Züchtung von resistenteren Sorten. Damit habe sich die Ausgangslage deutlich verbessert. Imker und Umweltschützer stellen sich der Forderung der Schweizer Rübenpflanzer vehement entgegen, weil Neonicotinoide ein Risiko für die bestäubenden Insekten sind.