Hans Perter Kocher
Unter der Federführung der Hafl und durch die Mithilfe kantonaler Fachstellen wie dem Strickhof wurde in den letzten Jahren ein Bewässerungsmessnetzwerk aufgebaut.
Jährlich werden schweizweit rund 260 Bodensonden installiert, vor allem in Kartoffeln und Langzeitgemüsekulturen. Doch soll die Anzahl Sondenstationen nicht mehr erhöht werden. Das Ziel ist laut dem Strickhof vielmehr, das Bewässerungsnetz im aktuellen Umfang langfristig weiterzuführen und mit einer Bewässerungs-App aus Bayern (D) zu ergänzen, die auf einer Wasserbilanz basiert.
Sie stand bisher als Desktop-App zur Verfügung und modelliert das Bodenwasser ohne direkte Messung. In Versuchen stimmten die modellierten Bodenwassergehalte bei Karotten, Zucchetti und Lagerkabis gut mit den gemessenen Feuchtewerten überein. Bei den Kulturen Zwiebeln und Salat wurde durch die Onlineanwendung früher eine Bewässerungsempfehlung errechnet, als dies durch die Messung der Bodensonden angezeigt war.
Die Anwendung steht 2022 testweise zur Verfügung. Die Nutzung ist kostenfrei, bedingt jedoch die Einspeisung von Wetterdaten. Für die Schweiz stehen solche für rund 60 Standorte zur Verfügung. Zur Nutzung müssen auch Bodenart, Kultur und Bewässerungstechnik eingegeben werden. Die App beschreibt dann die Witterungsentwicklung, den Verlauf des Bodenwassers sowie die Bodenwasserbilanz. sum
Infos: www.bewaesserungsnetz.ch