Demnach sieht eine Mehrheit der Befragten im In-Vitro-Fleisch eine von mehreren möglichen Alternativen zur Tierproduktion. Zugleich stösst das Verfahren bei den Befragten auf die grösste Ablehnung, die in einer Reduktion des Fleischkonsums und dem biologischen Umbau der Landwirtschaft die Zukunft der Ernährung sehen.
Laut KIT ist das zentrale Argument dabei die weitere Entfremdung des Menschen vom Tier. Die Kritiker sähen in den neuartigen Fleischprodukten hochverarbeitete, künstliche Lebensmittel. Des Weiteren gebe es in der Zellkultur bislang keine tierfreie Nährlösung, so dass zur Produktion in der Petrischale noch Tierprodukte eingesetzt würden. Auch die Gefahr einer Monopolisierung derartiger Produktionsmethoden sei ein Kritikpunkt, so die Forscher.
Nach ihren Worten wünscht sich der „überwiegende Teil der Gesellschaft“, dass die Politik Strategien entwickelt, um den Fleischkonsum zu reduzieren und die nachhaltige Umgestaltung der Landwirtschaft voranzutreiben. Gleichzeitig sollte die Forschung und Entwicklung pflanzenbasierter Alternativen gefördert werden.
Für ihre Untersuchung hatten die Karlsruher Wissenschaftler nach eigenen Angaben Vertreter der massgeblichen gesellschaftlichen Akteure befragt, beispielsweise Wissenschaftler, Systemgastronomen, Umweltverbände, Tierrechtsorganisationen und Anbauverbände. Auch die Meinung der Bürger sei in den partizipativen Verfahren und Interviews berücksichtigt worden.