Seit 2015 können Landwirtinnen und Landwirte «Blühstreifen für Bestäuber und andere Nützlinge» als Biodiversitätsförderfläche (BFF) für den ökologischen Ausgleich anlegen. – zvg
Blühstreifen bieten Lebensgrundlagen für viele Nützlinge. Wildbienen sind besonders wichtig, weil sie zusammen mit Honigbienen die Bestäubung der Nutzpflanzen sicherstellen. Nun haben Agroscope-Fachleute zeigen können, dass Blühstreifen den Nisterfolg von Wildbienen erhöhen.
«Blühstreifen bieten reichhaltige und vielfältige Pollenressourcen und sind so zentral für den Fortpflanzungserfolg von Wildbienen», schreibt die Forschungsanstalt.
Die Gründe: Die Insekten können dank kürzeren Wegen ihren Zeitaufwand für die Nahrungssuche verringern, dies erhöht die Effizienz der weiblichen Bienen beim Füttern des Nachwuchses. So werden pro Biene mehr Nachkommen erzeugt, sofern ausreichend Nistmöglichkeiten vorhanden sind.
Dies ist nicht nur im Interesse des Naturschutzes, sondern auch der Landwirtschaft, denn Wildbienen leisten punkto Bestäubung landwirtschaftlicher Kulturen etwa gleich viel wie Honigbienen.
Wildbienen und Bestäubung
Honigbienen, Wildbienen und andere Bestäuberinsekten spielen eine zentrale Rolle in Agrarökosystemen. Die Bestäubung durch Bestäuber kann gemäss Agroscope zur Verbesserung des landwirtschaftlichen Ertrags von rund 75% der global bedeutendsten landwirtschaftlichen Nutzpflanzen beitragen.
Gezielt auf die Bedürfnisse von Nützlingen ausgerichtete Blühstreifen können ein praktikables Werkzeug für die Praxis darstellen, um die biologische Schädlingskontrolle auf dem Feld zu verstärken. Das zeigten Versuche mit «Nützlingsblühstreifen», so Agroscope. Diese werden als einjährige Streifen mit 13 bis 16 Wild- und Kultur-Pflanzenarten wie Kornblume, Koriander, Buchweizen, Mohn und Dill in der Ackerkultur angesät.
Geringerer Schädlingsdruck
Versuche haben gezeigt, dass die Dichten des schädlichen Getreidehähnchens in angrenzenden Winterweizenfeldern um 40 bis 53 % tiefer waren, als wenn am Feldrand kein Blühstreifen angesät war. Dieser geringe Schädlingsdruck hatte sogar einen um 61 % verminderten Schaden an den Weizenpflanzen zur Folge.
Seit 2015 können Landwirtinnen und Landwirte «Blühstreifen für Bestäuber und andere Nützlinge» als Biodiversitätsförderfläche (BFF) für den ökologischen Ausgleich anlegen.