In Tabakpflanzen seien bis zu acht Gene, im Ackerschmalwand in Einzelfällen sogar bis zu zwölf Gene gleichzeitig modifiziert worden. – zvg
Wissenschaftlern der Universität Halle-Wittenberg und des Leibniz-Instituts für Pflanzenbiochemie (IPB) ist es gelungen, die „Genschere“ CRISPR/Cas weiterzuentwickeln. Wie die Universität in der vergangenen Woche berichtete, lassen sich mit der neuen Variante bis zu zwölf Gene einer Pflanze auf einmal ausschalten.
In Tabakpflanzen seien bis zu acht Gene, im Ackerschmalwand in Einzelfällen sogar bis zu zwölf Gene gleichzeitig modifiziert worden. Bislang seien die Möglichkeiten, solche Mehrfachmutationen zu erzeugen, deutlich aufwändiger gewesen. Die Pflanzen hätten mit jeweils einer einzelnen Mutation schrittweise gezüchtet und dann miteinander gekreuzt werden müssen.
Das ist nach Angaben der Universität aber nicht nur zeitaufwändig, sondern in einigen Fällen auch unmöglich. Der neue Ansatz kompensiere diese Nachteile und stelle womöglich eine effizientere Methode für die Forschung dar.
Künftig könnten auch zufällige Kombinationen mehrerer Gene ausprobiert werden, um Redundanzen aufzuzeigen. Erst bei auffälligen Veränderungen müsste dann gezielt das Erbgut der neuen Pflanzen analysiert werden.
Der Universität zufolge sind oftmals verschiedene Gene im Zusammenspiel und teilweiser Redundanz für einzelne Eigenschaften von Pflanzen verantwortlich. Werde nur eines der beteiligten Gene ausgeschaltet, seien die Folgen nicht zu beobachten. Die neue Methode könne es ermöglichen, dieses komplexe Phänomen gezielter zu untersuchen.