Überraschend hohe Methioningehalte und zudem auch auf leichten und eher trockenen Standorten zufriedenstellende Erträge zeigte die Rispenhirse. – zvg
Die Rispenhirse stellt möglicherweise eine vielversprechende Futterkomponente in der biologischen Tierhaltung dar. In einem über das Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) finanzierten Forschungsprojekt konnten bei verschiedenen Sorten und Linien dieser Kulturpflanze überraschend hohe Methioningehalte ermittelt werden.
Ihren Angaben zufolge führte das Projektteam aus der Öko-BeratungsGesellschaft und der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) die Versuche unter biologischen Anbaubedingungen mit Rispenhirsesorten und -linien aus unterschiedlichen Ländern an Standorten mit leichten Böden in Brandenburg, Berlin und Bayern durch.
Im Schnitt aller drei Anbaujahre und Standorte hätten die untersuchten Herkünfte Methioningehalte von 3,46 g/kg Frischmasse (FM) erreicht. Diese seien damit deutlich höher ausgefallen bei Futtergetreide oder Proteinpflanzen wie der Ackerbohne mit jeweils 1,7 g/kg FM oder der Erbse mit 1,9 g/kg FM. Ein gutes Niveau sei auch bei den Gehalten an Rohprotein und weiteren essenziellen Aminosäuren verzeichnet worden, berichtete die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).
So seien pro Kilogramm FM durchschnittlich etwa 115 g Rohprotein, knapp 2 g Cystein und Lysin sowie etwa 3,7 g Threonin gemessen worden. Grosse Unterschiede habe es je nach Verunkrautung bei den Erträgen gegeben, stellte die BLE weiter fest. Im Untersuchungszeitraum seien zwischen 8 dt und 41 dt pro Hektar geerntet worden. Zwischen spätreifen und mittelfrühen Herkünften habe es keine signifikanten Unterschiede gegeben. Nur die sehr frühreifen Sorten seien im Ertrag deutlich abgefallen.
Die Bundesanstalt wies ausserdem darauf hin, dass aufgrund der grossen Nachfrage die Saatgutvermehrung für die Herkünfte Nr. 2194, Bernburger und Panmil in diesem Jahr beginne. Laut dem Forscherteam werde sich das Angebot an Saatgut geeigneter Sorten dadurch deutlich verbessern. Denn die bisher verfügbaren Speisehirsesorten hätten eher unterdurchschnittliche Methioningehalte aufgewiesen. Weiterer Forschungsbedarf bestehe noch hinsichtlich einer möglichen zusätzlichen Schwefeldüngung und der Fütterung von Legehennen.