Nur ein kleiner Teil der Silofolien wird derzeit wiederverwertet. – Ruth Bossert
Ab Januar 2022 wird das Recycling von Siloballenfolien massiv erweitert. Ein Verein unter der Führung des Dachverbands Kunststoff.swiss wird dazu ein bereits in der EU bewährtes System einführen.
Die wichtigsten Quellen der Belastung der Umwelt durch Kunststoffe in der Schweiz sind gemäss einer Studie des Bundesamts für Umwelt (BAFU) nach Reifenabrieb und Littering, Fragmente von Materialien aus Kunststoff wie zum Beispiel Folien aus der Bau- und Landwirtschaft.
Nur kleiner Teil wird wiederverwertet
Von den verbrauchten 6000 bis 10’000 Tonnen im Jahr 2019 wurden nur gerade 1800 Tonnen wiederverwertet. Kurt Röschli, Geschäftsführer des Verbands Kunststoff.swiss, will dieses «brachliegende Potenzial wieder in den Kreislauf bringen», heisst es in einer Mitteilung des Verbandes.
Folien für die Landwirtschaft werden in verschiedenen EU-Ländern hergestellt und in die Schweiz importiert. Kurt Röschli hat sich in der EU bezüglich Recycling umgeschaut und ist auf ein etabliertes System gestossen. Dieses wird nun auch in die Schweiz übernommen.
Beiträge durch Hersteller
Der Verein «Erde Schweiz» stellt das Sammeln der Folien sicher. Sind die Recyclingkapazitäten in der Schweiz ausgeschöpft, werden die Folien zu spezialisierten Recyclingbetriebe in die EU exportiert.
Finanziert wird das System durch Beiträge der Hersteller. Bei diesen handelt sich um vorgezogene Recyclinggebühren. Die Beiträge werden bei Sammelstellen eingesetzt, um die Aufwände in der Logistik und das Weiterverarbeiten möglichst tief zu halten.
Unabhängiger Verein
Der unabhängige Verein «Erde Schweiz» wird unter der Führung von Kurt Röschli und als assoziiertes Mitglied des Dachverbands Kunststoff.swiss im Austausch mit den Behörden sicherstellen, dass das System per 1.1.2022 operativ wird. Der neue Verein ist zusammengesetzt aus Herstellern, Händlern, Entsorgern und dem Lohnunternehmerverband Schweiz. Er wird präsidiert von Kurt Röschli.