Aus Sicht der Wissenschaftler können Landwirte das Resistenzrisiko in den Griff bekommen, indem sie eine grössere Vielfalt an Pflanzen anbauen.
Bio Suisse
Die Landwirtschaft muss einen neuen Ansatz im Umgang mit Resistenzen von Schädlingen gegen biologische Pflanzenschutzmittel entwickeln. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die von der schottischen Universität Stirling in Zusammenarbeit mit der Universität Göteborg und der Staatlichen Universität São Paulo durchgeführt wurde.
Nach Einschätzung der Wissenschaftler ist die Entwicklung von Resistenzen bereits im Gange und dürfte sich weiter ausbreiten, wenn der Einsatz von biologischen Pflanzenschutzmitteln weiter zunimmt.
Aus Sicht der Wissenschaftler können Landwirte das Resistenzrisiko in den Griff bekommen, indem sie eine grössere Vielfalt an Pflanzen anbauen und mehrere biologische Pflanzenschutzmittel einsetzen. Das verringere die Ausbreitung von Resistenzen und trage dazu bei, dass biologische Mittel langfristig wirksam bleiben.
Umweltwissenschaftler Matthew Tinsley von der Universität Stirling machte deutlich: «Die Menschen haben Scheuklappen auf. Sie glauben, weil Biopestizide aus natürlichen Quellen gewonnen werden, ist es für Schädlinge schwieriger, Resistenzen zu entwickeln. Aber wir müssen uns immer noch Sorgen über Schädlingsresistenzen gegen diese neuen Mittel machen.»
Tinsley wies darauf hin, dass die Vorlaufzeit für die Entwicklung von biologischen Pflanzenschutzmitteln fünf bis zehn Jahre betrage. Rosie Mangan von der Universität Stirling ergänzte, dass für diese Pflanzenschutzmittel neuartige Ansätze im Resistenzmanagement erforderlich seien, «um die gleiche Tretmühle von Erfindung und Verlust zu vermeiden, wie sie bei chemischen Pflanzenschutzmitteln zu beobachten ist».