Einer grossen Mehrheit der Deutschen sind die Begriffe „Bio-diversität“ oder „biologische Vielfalt“ nach wie vor unbekannt. Immerhin wurden die Ausdrücke bekannter. Aber nur ein gutes Drittel hat schon einmal von den beiden Wörtern gehört.
Diese Ergebnissen präsentierte das Netzwerk Bio Frankfurt, das erstmals eine Trendanalyse zu Wissen und Einstellungen unter 2’000 Bürger von Anfang 2007 bis Herbst 2011 ausgewertet hat.
Ein Drittel verbindet Begriff mit gesunder Nahrung
Gemäss der Analyse beantworteten 63,1 Prozent der Interviewteilnehmer die Frage "Kennen Sie den Begriff Biodiversität" mit „Nein“; 2007 waren es noch 74,3%. Mehr als die Hälfte der Deutschen ordnet den Begriff biologische Vielfalt zwar richtig zu und entscheidet sich für die Vielfalt der Gene, Arten und Ökosysteme, wenn mehrere Antworten vorgegeben wurden. Knapp ein Drittel der Bürger verstehe unter Biodiversität jedoch gesunde Nahrungsmittel aus biologischem Anbau.
"Es ist bedenklich"
Zudem sei der Begriff Biodiversität unter Personen mit Abitur und Universitätsabschluss deutlich häufiger bekannt, zitiert Agra-Europe (AgE) das Netzwerk. „Es ist bedenklich, dass zu Beginn der von den Vereinten Nationen ausgerufenen Dekade der Biodiversität weiterhin fast zwei Drittel der Bevölkerung den Schlüsselbegriff zur grössten globalen Krise, dem Verlust an Genen, Arten und Ökosystemen, noch nie gehört haben und selbst nach der Begriffserläuterung fast die Hälfte dennoch keine Problematik in der Bedrohung der biologischen Vielfalt erkennt“, erklärte der Projektleiter der Studie und Sprecher von Bio Frankfurt, Prof. Bruno Streit.
Die Studienergebnisse sollen im Frühjahr 2012 in der Zeitschrift „Natur und Landschaft“ veröffentlicht werden.