Bisher seien rund 100’000 ha bewässerbar. (Symbolbild) – Ruedi Fischer
In Österreich ist die Niederschlagssumme im ersten Halbjahr 2021 nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums in Wien in fast allen Regionen unterdurchschnittlich ausgefallen. Ressortchefin Elisabeth Köstinger betonte, dass sich diese negative Entwicklung vor allem auf die Landwirtschaft und Forstwirtschaft auswirke.
„Wir beobachten seit mehreren Jahren in weiten Teilen Österreichs Defizite der Jahresniederschlagssummen. Gleichzeitig steigt damit der Druck auf unsere Grundwasserressourcen“, stelle die Ministerin fest. Um hier klare Fakten verfügbar zu haben, werde ihr Haus im September die Studie „Wasserschatz Österreichs“ vorlegen.
Unterdessen wies der stellvertretende Landeshauptmann von Niederösterreich, Dr. Stephan Pernkopf, bei einer Pressekonferenz in St. Pölten darauf hin, dass in der Landwirtschaft innovative Bewässerungskonzepte erforderlich seien, um die Lebensmittelversorgung im Land zu sichern.
45 Bewässerungsprojekte umgesetzt
„Wir haben in diesem Jahr schon die verschiedensten Wetterextreme gesehen, auf ein aussergewöhnlich kühles Frühjahr folgte einer der wärmsten Junis der Messgeschichte, samt schwerer Hagelunwetter sowie Flur- und Waldbrände“, berichtete Pernkopf.
Bisher seien rund 100’000 ha bewässerbar. Diese Fläche werde aber zukünftig noch deutlich ausgeweitet. Von 2014 bis 2020 seien insgesamt 45 Bewässerungsprojekte umgesetzt worden.
Davon sei insgesamt die Hälfte vom Bund, dem Land und der Europäischen Union kofinanziert worden.
Kompetenzzentrum Bewässerung gegründet
Ausserdem sei 2020 das „Kompetenzzentrum Bewässerung“ gegründet worden, das daran arbeite, Landwirte vor Ort zu beraten. Bis 2023 seien insgesamt 15 Bewässerungsprojekte vorgesehen, so der stellvertretende Landeshauptmann.
Der Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, Lorenz Mayr, erklärte, dass das Kompetenzzentrum vor allem auf kleinere und mittlere Bewässerungsprojekte abziele.
„Unser oberstes Gebot ist die wassersparende Bewirtschaftung unserer Felder, um das Wasser so gut wie möglich im Boden zu speichern“, betonte Mayr.
Nur wenn genügend Wasser zur Verfügung stehe, könnten eine wettbewerbsfähige, multifunktionale, flächendeckende Land- und Forstwirtschaft und damit die Ernährungs- und Versorgungssicherheit in Österreich sichergestellt werden.