Die Klimarisiken werden gemäss der Studie im Jahr 2030 in 45 % der untersuchten Anbaugebiete als extrem oder hoch eingestuft, vor allem aufgrund von Hitzewellen und Frosteinbrüchen.
Heinz Röthlisberger
Der Obstbau in Frankreich wird sich in den kommenden Jahren auf spürbare Klimaveränderungen einstellen müssen. Das zeigt eine Studie, die das Versicherungsunternehmen Axa Climate im Auftrag des Fachverbandes der Obsterzeuger (FNPF) angefertigt hat.
Bis zum Jahr 2030 könnten demnach die Durchschnittstemperaturen in den 25 untersuchten Départements um bis zu 1,5 Grad steigen. Zugleich könnte sich die Anzahl der Hitzewellen vervierfachen und die Häufigkeit von Dürren verdoppeln.
Stärker als die Durchschnittstemperaturen sollen die Maximalwerte zulegen. Laut Studie werden die Extremwerte im Mittel um 1,7 Grad höher liegen, was erhebliche Auswirkungen auf das Pflanzenwachstum haben wird.
Frost und Sonnenbrand bleiben Risiko
Zugleich müssen die Landwirte aber weiterhin mit Frosteinbrüchen rechnen. Die Tiefsttemperaturen im März sollen nur um durchschnittlich 0,4 Grad ansteigen.
Die Autoren gehen davon aus, dass in 86 % der Départements im März noch mit Minusgraden gerechnet werden muss. Durch die verstärkte Sonneneinstrahlung ist der Studie zufolge ausserdem bei späteren Kulturen vermehrt mit Sonnenbrand bei den Früchten zu rechnen.
Grosse regionale Unterschiede
Die Verfügbarkeit von Wasser soll im Mittel um 38 % zurückgehen, wobei hier grosse regionale Unterschiede prognostiziert werden. Die Klimarisiken werden gemäss der Studie im Jahr 2030 in 45 % der untersuchten Anbaugebiete als extrem oder hoch eingestuft, vor allem aufgrund von Hitzewellen und Frosteinbrüchen. Aktuell sind erst 22 % der Anbaugebiete mit einer derartigen Einstufung versehen. Allerdings ist das konkrete Risiko stark von den örtlichen Gegebenheiten und der jeweiligen Kultur abhängig.