Sonntag, 4. Juni 2023
24.03.2023 16:45
Gemüse

Trotz Mangel Rosenkohl aus Grossbritannien

Share on print
Share on email
Share on facebook
Share on twitter
Von: Renate Hodel, lid

Die Schweiz importiert Gemüse aus dem Vereinigten Königreich. Obwohl der Anteil verschwindend klein ist, landet trotz Versorgungskrise in Grossbritannien nach wie vor Gemüse von der Insel bei uns in den Läden.

Diese Aufnahmen und Berichte gingen um die Welt. Zuletzt sah man oft leere Gemüseregalen in britischen Supermärkten – ein Bild, an dass sich Schweizerinnen und Schweizer hierzulande glücklicherweise noch nicht gewöhnen mussten.

Gerade im Winter, wenn das hiesige Gemüse knapper wird, kann sich die Schweiz auf einen steten Importfluss verlassen. Auch aus Grossbritannien gelangt Gemüse zu uns, wenn auch ein verschwindend kleiner Teil: Weniger als ein Prozent der gesamten Gemüseimporte stammen aus dem Vereinigten Königreich und trotzdem waren es in den letzten 10 Jahren immer rund 700 Tonnen Gemüse, das in die Schweiz gelangte.

Bohnen und Rosenkohl aus Grossbritannien

Beim Gemüse gehören Hülsenfrüchte laut der Plattform Swiss-Impex des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit zu den meist importierten Gütern – gut Dreiviertel des Gemüseimports aus dem Vereinigten Königreich fallen auf diese Kategorie ab. Dies dürften wohl vor allem Bohnen sein, da Grossbritannien zu den weltweit grössten Ackerbohnenproduzenten zählt. Mit gut 30 Tonnen pro Jahr wird noch eine zählbare Menge der Kategorie «Karotten und Speisemöhren, Speiserüben, Randen, Schwarzwurzeln, Knollensellerie, Rettiche und ähnliche geniessbare Wurzeln» und schliesslich noch rund 20 Tonnen Rosenkohl pro Jahr aus Grossbritannien importiert.

Beim Rosenkohl gehört Grossbritannien nebst den Niederlanden oder Frankreich in Europa zu den Hauptanbauländern und tatsächlich habe sich der Import von Rosenkohl in den letzten Jahren auch nach Grossbritannien verlagert, bestätigt Christian Sohm, Direktor des Schweizer Verbands des Früchte-, Gemüse- und Kartoffelhandels Swisscofel. «Gemäss Aussagen unseres Mitglieds Gemüseproduzent und Vermarkter Proveg AG beginnt der Import von Rosenkohl in den Niederlanden und geht dann weiter nach Grossbritannien – je nach Menge, die in den Niederlanden verfügbar ist», ergänzt Christian Sohm.

Importeinbruch wegen Gemüseknappheit

Grundsätzlich sei der Import aus Grossbritannien aber völlig unbedeutend. «Entsprechend hat die Schweiz auch keinen Einfluss auf das Versorgungsproblem in Grossbritannien – sowieso nicht aufgrund der doch äusserst kleinen Mengen», erklärt der Swisscofel-Direktor weiter. Die Gemüseknappheit dort beziehe sich primär auf sogenannte Warmhauskulturen aus Spanien und Nordafrika – also auf Gemüse und Obst, das in Gewächshäusern produziert wird – und hänge mit der schwierigen Verfügbarkeit in diesen Ländern in diesem Jahr zusammen sowie mit dem Fakt, dass die Produzenten in Grossbritannien aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise nicht mehr produziert haben.

Tatsächlich spiegelt sich Gemüseknappheit in Grossbritannien auch in den jüngsten Importen in die Schweiz wieder, die seit November 2022 auf einem Allzeittief sind und seit da weniger als eine Tonne pro Monat betragen.

Mehr zum Thema
Pflanzen

Die neue Studie deutet  darauf hin, dass die Landökosysteme weniger robust gegenüber Klimaveränderungen sein könnten.N. Palmer Der tropische Regenwald nimmt wegen Dürren immer weniger Kohlendioxid auf. Das zeigt eine neue…

Pflanzen

Geschädigte Buchenkronen im Hardwald im Kanton Baselland. Diese Bäume hatten 2018 frühzeitig verfärbtes Laub und konnten sich in den Folgejahren nicht mehr erholen.Beate Kittl, WSL Der Schweizer Wald hat stark…

Pflanzen

Die Studienergebnisse veranlassen zu Überlegungen, wie die Versorgung mit Energieholz für neue Grossprojekte sichergestellt werden kann.Daniel Etter Der Kanton Freiburg hat das Nutzungspotenzial von Energieholz in Wäldern neu berechnet. Die…

Pflanzen

Mit einem Verlust an Biodiversität, dem fortschreitenden Klimawandel und der mangelnden Naturverjüngung, aber auch mit dem wachsenden Druck durch Erholungssuchende, steigen die Herausforderungen für den Wald.Bild: Monika Gerlach Die Regierung…

4 Responses

  1. Das sind die folgen der zu vielen Fleisch Produktion pro Kopf der CH
    Wenn wir zu viel Schweine Fleisch haben wird einfach ins Ausland verkauft mit STEUERGELDERN , Warum kann das nicht verhindert werden, leider fehlt es am Bauernverband
    Inklusive deren Präsidenten.

    1. Quatsch. Der Rückgang im Gemüsebau hat mit den Restriktionen bei der Schädlingsbekämpfung (z. B. weisse Fliege) zu tun. Die Ware wird von den Detailisten abgelehnt und landet auf dem Kompost anstatt im Regal.
      Müller’s unqualifizierter Kommentar gehört auch auf den Kompost.

    2. Wenn wir zu viel Schweine Fleisch haben wird einfach ins Ausland verkauft mit STEUERGELDERN; das ist gelogen, Herr Müller, die Schweineproduzenten haben den Export selber finanziert!

      1. Danke für den Kommentar Demokrat.
        Leute wie Herr W. Müller nehmen sich keine Zeit, um sachlich fundierte Kommentare zu formulieren. Sie sind in ihrem kleingeistigen Denken gefangen und lehnen Sachlichkeit ab. Das Ergebnis sind solche haltlosen Kommentare.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

SCHWEIZER BAUER

DER SCHWEIZER BAUER AUF YOUTUBE