Französische Winzer erhalten Stilllegungsprämien.
Felix Wolf
Die von Absatzproblemen geplagten Winzer des Anbaugebietes Bordeaux haben in Paris ein offenes Ohr gefunden. Das Landwirtschaftsministerium kündigte am 2. März gemeinsam mit der Region und dem Branchenverband (CIVB) getragene Stilllegungsprämien an.
Demnach wird der Staat kurzfristig 30 Mio. Euro (29,5 Mio. Fr.) bereitstellen, die nach Bedarf um weitere 8 Mio. Euro (7,86 Mio. Fr.) aufgestockt werden sollen. Die Region Nouvelle-Aquitaine wird über einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren 10 Mio. Euro (9,82 Mio. Fr.) beisteuern. Der CIVB will 19 Mio. Euro (18,7 Mio. Fr.) locker machen.
Laut Regionalpräsident Alain Rousset sollen mindestens 300 Winzer unterstützt werden. Angepeilt wird eine durchschnittliche Beihilfe von 25’000 bis 35’000 Euro (24’560 bis 34’400 Fr.) pro Betrieb. Die Gebietskörperschaft will insbesondere die Diversifizierung und Neuausrichtung der Produktion fördern. Von Seiten des Ministeriums hiess es, mit den staatlichen Geldern sollen unter anderem 2’000 ha aufgegebene Rebflächen renaturiert und weitere 6’400 ha gerodet werden.
In Paris wurde zudem die wirtschaftliche Bedeutung des Weinbaus im Anbaugebiet Bordeaux betont. Ressortangaben zufolge erwirtschaften die dortigen Winzer einen Umsatz von fast 4 Mrd. Euro und sichern 48’000 Arbeitsplätze. Neben den schon länger bekannten Absatzproblemen werden die Weinerzeuger laut Ministerium insbesondere auch durch die Goldgelbe Vergilbung geplagt. Es bestehe die Gefahr, dass eine grosse Anzahl an Flächen aufgegeben werde und dann als Reservoir für den Erreger diene.