Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Bodenschutzkalkung langfristig tendenziell positiv auf die Stabilität des Waldes auswirkt.
Daniel Reust
Fichten- und Buchenbestände profitieren von Waldbodenkalkungen. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung von Wissenschaftlern der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA), der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) Baden-Württemberg und der Technischen Universität Berlin, an der auch Praktiker beteiligt waren.
Wie die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) mitteilte, wiesen die Forscher eine bessere Nährstoffverfügbarkeit, höhere ph-Werte und geringere Aluminiumgehalte sowie eine gesteigerte Magnesiumversorgung beider Baumarten infolge der Waldbodenkalkung nach. Ferner hätten sich der Benadelungsgrad und die Vergilbung der Fichten verbessert.
Auf ungekalkten Parzellen hätten zuvor schlecht gedeihende Buchen nach der Kalkung ein normales Wachstumsniveau erreicht. Das Wachstum der Fichte habe sich auf einem Teil der Standorte ebenfalls verbessert, berichtete die FNR. Nicht bestätigen konnten die Forscher hingegen die Annahme, in Folge der Waldbodenkalkung werde sich aufgrund eines vertieften Wurzelraumes der Bäume die Kohlenstoffsequestierung in der unterirdischen Biomasse erhöhen.
«Durch die kalkungsbedingte Entsauerung des Bodens ist die Nährstoffverfügbarkeit verbessert und die Bäume müssen nicht mehr so viele Feinwurzeln bilden, um ausreichend Nähstoffe zu bilden», erklärte Projektkoordinatorin Ulrike Talkner von der NW-FVA. Stattdessen könnten sie in die Produktion oberirdischer Biomasse investieren. Auch in der Bodenvegetation der untersuchten Flächen sind der FNR zufolge die Kohlenstoffvorräte durch die Kalkung unverändert geblieben.
Darüber hinaus hätten die Wissenschaftler festgestellt, dass die Kalkungen über das gesamte Bodenprofil betrachtet keinen Einfluss auf die Kohlenstoffvorräte hätten. Abhängig unter anderem von Baumart, Bodenart und anfänglichem Kohlenstoffgehalt im Oberboden sei die Kohlenstoffspeicherung im Mineralboden durch die Kalkung verbessert oder unbeeinflusst geblieben.
Für Talkner zeigen die Ergebnisse, dass sich die Bodenschutzkalkung langfristig tendenziell positiv auf die Stabilität des Waldes auswirkt. Mit Blick auf den Klimawandel empfiehlt das Projektteam, Waldbodenkalkungen entsprechend den bisherigen Empfehlungen bezüglich Standortwahl und Turnus fortzuführen.