Samstag, 3. Juni 2023
09.07.2018 06:01
Landwirtschaftsinitiativen

Agrarinitiativen: Hohe Zustimmung

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Die Trinkwasser-Initiative und die Pestizid-Verbots-Initiative geniessen beim Volk offenbar viel Kredit. Gemäss einer Umfrage von Tamedia sprechen sich 70 Prozent der Befragten für die beiden Begehren aus.

Über die Landwirtschaft kann das Stimmvolk in den nächsten Jahren einige Male seine Meinung kundtun. Am 23. September kommen die Fair-Food-Initiative und die Initiative für Ernährungssouveränität zur Abstimmung. Im November folgt die Hornkuh-Initiative.

Erst später kommen die in diesem Jahre eingereichten Begehren an die Urne. Es sind dies die Trinkwasser-Initiative und die Pestizid-Verbots-Initiative. Die Trinkwasser-Initiative verlangt, dass nur noch Landwirtschaftsbetriebe Direktzahlungen erhalten, die auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verzichten, ihre Tiere ausschliesslich mit betriebseigenem Futter versorgen und keine Antibiotika prophylaktisch einsetzen.

Trinkwasser-Initiative mit höherer Zustimmung 

Die Pestizid-Verbots-Initiative will synthetische Pestizide in der landwirtschaftlichen Produktion, in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse und in der Boden- und Landschaftspflege verbieten. Verboten werden soll auch die Einfuhr von Lebensmitteln, die synthetische Pestizide enthalten oder mit Hilfe solcher Substanzen hergestellt worden sind.

Die deutliche Mehrheit der Bevölkerung steht offenbar hinter den Initiativen, wie eine Umfrage der Tamedia zeigt. Die Resultate wurden am Montag von «Tages-Anzeiger» und «Der Bund» publiziert. In der Tamedia-Umfrage sprachen sich 68 Prozent der rund 14’900 Teilnehmenden für die Trinkwasser-Initiative aus und sogar 72 Prozent für die Initiative gegen den Pestizideinsatz.

Auch SVP-Wähler dafür

Am grössten lag die Zustimmung von über 90 Prozent bei Sympathisanten der SP und den Grünen. Aber auch die Wähler von SVP und FDP wollen den Begehren zustimmen. Hier sagen 60 bis 66 Prozent sicher oder eher Ja zu den beiden Initiativen.

«Die breite Unterstützung könnte damit zu tun haben, dass die Forderungen sympathisch klingen und die Debatte über die Folgen der Initiativen noch nicht einmal ansatzweise begonnen hat», folgern die Zeitungen. Trotzdem dürften bei den Bauernverbänden die Alarmglocken schrillen. «Diese ersten Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Initiativen an der Urne Chancen haben könnten», schreiben «Tages-Anzeiger» und «Der Bund».

Der Bauernverband (SBV), der Verband Schweizer Gemüseproduzenten und die Schweizer Obstverband lehnen beide Initiativen ab. Die Volksbegehren forderten faktisch ein «Bioland Schweiz» und würden die Produkte der Bauern massiv verteuern.

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