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Coop-Chef Joos Sutter bäckt zusammen mit Bundesrätin Doris Leuthard.
In der neuen Coop-Bäckerei in Schafisheim werden die Öfen zu 70 Prozent mit Holzschnitzeln und Mühlennachprodukten geheizt.
Drei Jahre lang dauerten die Bauarbeiten, vor einer Woche konnte Coop sein Logistikzentrum im aargauischen Schafisheim offiziell in Betrieb nehmen. Es besteht aus der laut Coop grössten Bäckerei der Schweiz, einer nationalen Verteilzentrale für Tiefkühlprodukte sowie einer regionalen Verteilzentrale. Laut Coop-Chef Joos Sutter bringt der Bau Coop vor allem bezüglich Effizienz, Qualität, modernen Technologien und Nachhaltigkeit «einen riesigen Schritt weiter».
600 Mitarbeiter backen
Über 600 Mio. Franken hat das Zentrum gekostet. Insgesamt arbeiten in den verschiedenen Betrieben 1900 Angestellte, wovon 1000 Stellen neu geschaffen wurden. In der Bäckerei produzieren 600 Mitarbeitende frisches Brot, Kuchen, Torten und Rouladen. Zudem werden die sogenannten Tiefkühlteiglinge zum Aufbacken hergestellt und vor Ort eingefroren. Damit entfallen die früheren Transporte per Lastwagen. Die Teiglinge gelangen dann in die Supermärkte und werden dort aufgebacken.
Coop will nach eigenen Angaben in der Grossbäckerei pro Jahr 60000 Tonnen Brot und Backwaren herstellen. Eine Biomasse-Heizzentrale versorgt die Öfen mit Energie, wovon gemäss Coop 70 Prozent aus der Verbrennung von Biomasse stammen.
Energie aus Biomasse
Auf Anfrage erklärt Coop-Sprecherin Nadja Ruch: «Die Biomasse besteht aus einem Gemisch aus Holzschnitzeln und Mühlennachprodukten (MNP), die aus der Coop-Mühle Swissmill stammen.» Das Gemisch müsse aus mindestens 50 Prozent Holzschnitzeln und maximal 50 Prozent MNP bestehen. «Pro Jahr benötigen wir bis zu 4000 Tonnen MNP», so Ruch.
Das ist brisant, denn MNP könnten eigentlich als Futtermittel gebraucht werden. Die Nachfrage danach hat aber seit der Einführung der Graslandbasierten Milch- und Fleischproduktion (GMF) nachgelassen, weil MNP nicht hochkonzentrierte Energie enthalten.
Ruch betont: «Die MNP von Swissmill werden nach wie vor als Futtermittel verwendet.» Bei den MNP, die in Schafisheim verbrannt würden, handle es sich vor allem um solche von «minderer» Qualität, die nicht der Futtermittelherstellung zugeführt werden dürften.