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Markus Ritter ist Nationalrat (SG, CVP) und präsidiert seit 2012 den Schweizer Bauernverband. -
Jeder muss selber entscheiden, ob er eine Antenne auf seinem Land will, sagt Markus Ritter.
Der Präsident des Schweizer Bauernverbandes (SBV), Markus Ritter, macht sich Sorgen um die massiv steigende Anzahl an Antennen, falls es zur Umsetzung von 5G kommen wird. Die Folgen seien nicht bekannt.
«Schweizer Bauer»: Falls 5G kommen wird müssten nach Schätzungen rund 15’000 neue Antennen aufgestellt werden. Was sagen Sie dazu? Wäre es für einen Landwirt lukrativ, solche Antennen auf sein Land stellen zu lassen?
Markus Ritter: Mir macht diese massiv steigende Anzahl Antennen Sorgen. Die Intensität der Strahlung wird deutlich zunehmen. Welche Konsequenzen dies für Mensch und Tier haben wird, wissen wir nicht. Sollten wir Schäden haben, wird es sein, wie wir es schon heute erleben: Niemand ist schuld, und alle streiten jeden Zusammenhang ab. Ob ein Landwirt eine solche Antenne auf seinem Land möchte, muss er selber entscheiden.
Wie viele Antennen stehen heutzutage bereits auf landwirtschaftlicher Fläche?
Dazu haben wir keine Zahlen. Es sind aber sicher viele.
Wie viel Geld erhält ein Landwirt pro Antenne?
Wir haben beim SBV Empfehlungen, die wir als unterste Grenze für die Entschädigung publizieren. Bei intensiven Verhandlungen kann die Entschädigung auch höher sein.
Warum braucht es 5G in der Landwirtschaft?
Die Forderung nach 5G kommt nicht aus der Landwirtschaft. Es ist die übrige Wirtschaft, die eine solche Technologie will, um massiv mehr Daten in deutlich kürzerer Zeit übermitteln zu können.
Wie sieht es mit Gesundheitsproblemen aufgrund von Strahlung aus?
Dazu gehen die Meinungen auseinander. Vor allem ist es für Betroffene mit möglichen Schäden sehr schwierig, den Einfluss zu beweisen.
Ist der SBV im Gespräch mit Telecom-Anbietern?
Für sämtliche Leistungen der Landwirtschaft im Bereich der Durchleitung wurden gemeinsam mit den Unternehmen Empfehlungen ausgearbeitet. Zur Zeit wird in der Rechtskommission des Nationalrates das Bundesgesetz über die Enteignung aus dem Jahre 1930 einer Totalrevision unterzogen. Wir vertreten bei dieser Beratung die Anliegen der Landwirtschaft bzw. der Grundeigentümer ausserhalb des Baugebietes.
Würden Sie eine Antenne auf ihren Betrieb stellen lassen?
Nicht überall. In der Nähe unseres Wohnhauses und des Stalles möchte ich keine solche Antenne. Ich habe grossen Respekt vor möglichen Auswirkungen. Ist die Antenne einmal installiert, bringt man sie kaum mehr weg.
Was ist 5G?
5G steht für die fünfte Generation Mobilfunk. 2019 werden für 5G-Anwendungen neue Frequenzen zwischen 3,5 und 3,7 GHz versteigert. Bis jetzt sind für Mobilfunkanlagen Frequenzen von 800 MHz bis 2,6 GHz benutzt worden. Mit den höheren Frequenzen soll der Datendurchsatz erhöht werden. Doch höherfrequente Mikrowellen haben nur eine geringere Reichweite und durchdringen Baumasse nur schlecht. Deshalb sollen solche Sendeanlagen wohnungsnah installiert werden. Das erfordert Tausende neue Sendeanlagen. ats
One Response
Danke für den Artikel. Nicht alles was vorgegaukelt wird ist gut. Auch ist es nicht abschliessend bewiesen, wie so oft in der Wissen Schaft. Persönliche Meinung, weit weg davon….