Freitag, 24. März 2023
24.05.2018 10:57
Energie

Solar- und Windenergie: CH Schlusslicht

Share on print
Share on email
Share on facebook
Share on twitter
Von: sda

Die Schweiz gehört europaweit zu den Schlusslichtern bei der Produktion von Solar- und Windenergie. Trotz stärkerem Ausbau der Photovoltaik in den letzten Jahren bleibt der Gesamtanteil am Stromverbrauch marginal. Eine unmittelbare Besserung ist nicht in Sicht.

In der Schweiz herrschten sowohl für die Solar- als auch für die Windenergieproduktion ideale Bedingungen, schreibt die Schweizerische Energiestiftung (SES) in einer Mitteilung vom Donnerstag. Für einem signifikanten Ausbau erneuerbarer Energien fehlten aber investitionsfreundliche Rahmenbedingungen.

Windenergie kaum nennenswert

Gemäss einer SES-Studie produzierten im vergangenen Jahr von insgesamt 29 untersuchten europäischen Ländern nur gerade vier weniger Solar- und Windenergie als die Schweiz. Es waren dies Lettland, die Slowakei, Slowenien und Ungarn.

In der Schweiz wurden 2017 190 kWh Solarstrom pro Kopf und 16 kWh Windstrom pro Kopf produziert. Damit ist die Stromproduktion durch Windenergie kaum nennenswert. Obwohl die Produktion der beiden erneuerbaren Energien seit Jahren kontinuierlich steige, sei ihr Gesamtanteil am Stromverbrauch mit 3 Prozent immer noch gering, moniert die SES.

Dänemark grösster Produzent

Sogar Länder mit ähnlichen geografischen Voraussetzungen wie die Schweiz, etwa Österreich (838 kWh, entspricht Rang 10) oder Belgien (821 kWh, Rang 11), würden mit weniger Sonnenstunden signifikant mehr Strom aus Sonne und Wind produzieren.

Unter den Nachbarländern der Schweiz ist Deutschland der grösste Produzent neuer erneuerbarer Energie. In der Statistik der europäischen Ländern liegt Deutschland mit einer Gesamtproduktion von 1755 kWh auf Rang 2 hinter Dänemark (2716 kWh). Ebenfalls deutlich mehr Strom aus Wind und Sonne als die Schweiz produzieren auch Italien (705 kWh) und Frankreich (487 kWh).

Neues Finanzierungssystem gefordert

Laut der SES ist mit der Annahme der Energiestrategie 2050 durch das Stimmvolk vor einem Jahr der Grundstein für eine erneuerbare Energieversorgung der Schweiz gelegt worden.

Die finanziellen Rahmenbedingungen für den Ausbau von neuen erneuerbaren Energien seien aber schlecht. Damit Investitionen künftig nennenswert anstiegen, brauche es weitere Massnahmen. Für das 2022 auslaufende Einspeisevergütungssystem brauche es dringend ein neues Finanzierungssystem, schreibt die Energiestiftung.

Mehr zum Thema
Agrarwirtschaft

Die Zinsen für Guthaben steigen.Joshua Willson Die Zinsen auf den Sparkonten steigen weiter. Kurz nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Leitzins am Donnerstag um 0,5 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent erhöht…

Agrarwirtschaft

Die Schweizerische Nationalbank führt als unabhängige Zentralbank die Geld- und Währungspolitik des Landes. Das Gebäude in Bern liegt direkt am Bundesplatz.SNB Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hebt den Leitzins trotz Turbulenzen…

Agrarwirtschaft

In der Leistungsbilanz werden alle Einnahmen und Ausgaben einer Volkswirtschaft erfasst.Sofie Layla Thal Die Schweizer Volkswirtschaft hat 2022 einen sehr hohen Leistungsbilanz-Überschuss erzielt. Mit 78 Milliarden Franken lag der Saldo…

Agrarwirtschaft

Die Zeitumstellung wirkt sich positiv auf den Energieverbrauch in Gebäuden aus.Heinz Röthlisberger Die Umstellung auf Sommerzeit spart Strom – auch heute noch. Das zeigt eine neue Studie der Eidgenössischen Materialprüfungs-…

SCHWEIZER BAUER

DER SCHWEIZER BAUER AUF YOUTUBE