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Lactalis ist einer der grössten Molkereikonzerne der Welt.
Im Skandal um mit Salmonellen belastete Babymilch aus Frankreich stehen nun auch die Behörden in der Kritik: Eine Mitarbeiterin des Landwirtschaftsministeriums in Paris bestätigte am Mittwoch einen Pressebericht, wonach die belastete Babymilch-Fabrik des Herstellers Lactalis noch im September kontrolliert worden sei. Allerdings fiel den Inspekteuren die Gesundheitsgefährdung nicht auf.
Die Ministeriumsangestellte betonte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, im September sei nur ein Teil des Werks in Craon im Zentrum Frankreichs überprüft worden. Eine Belastung habe dabei nicht festgestellt werden können. Die Investigativ- und Satirezeitung «Le Canard enchaîné» schreibt dagegen, die Kontrolleure seien «blind» gewesen und Lactalis habe bereits seit Februar 2017 von den Salmonellen in der Fabrik gewusst.
Erst im Dezember rief der Konzern dann aber weltweit tausende Tonnen Babymilch zurück, nachdem mehr als 30 Babys in Frankreich erkrankt waren. Salmonellen können Magen-Darm-Erkrankungen wie Durchfall auslösen. Die französische Justiz hat vorläufige Ermittlungen gegen den Molkereikonzern wegen Gesundheitsgefährdung und Konsumententäuschung eröffnet.
Lactalis ist einer der grössten Molkereikonzerne der Welt. Er vertreibt seine Produkte unter anderem in China, Pakistan, Grossbritannien oder dem Sudan. Zu Lactalis Schweiz gehört seit 2008 auch der Weichkäsehersteller Baer AG. Bekannt ist das Unternehmen weiter durch Marken wie Préident, Salakis und Galbani.