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Die EU hat dauerhafte hohe Schutzzölle gegen Biodiesel aus Argentinien und Indonesien beschlossen.
Die EU hat dauerhafte hohe Schutzzölle gegen Biodiesel aus Argentinien und Indonesien beschlossen. Die Zölle sollen kommenden Mittwoch in Kraft treten und fünf Jahre lang erhoben werden, teilte die Europäische Kommission am Donnerstag in Brüssel mit.
Sie betragen demnach im Durchschnitt 24,6 Prozent oder 237,05 Euro pro Tonne für Einfuhren aus Argentinien und im Schnitt 18,9 Prozent oder 166,95 Euro pro Tonne für solche aus Indonesien.
Die EU-Kommission hatte bereits im Mai vorläufige, niedrigere Zölle verhängt, weil sie hinter den billigen Einfuhren Dumping vermutet hatte. Diesem Urteil schlossen sich jetzt die EU-Regierungen an, die für die fünf Jahre laufenden Zölle grünes Licht geben mussten. Zuvor hatte es eine fünfzehn-monatige Untersuchung gegeben.
Unfaire Vorteile
Die Unternehmen in Argentinien und Indonesien genossen der Untersuchung zufolge unfaire Vorteile gegenüber der Konkurrenz in Europa. Denn sie hätten Zugang zu Rohstoffen «zu Preisen, die künstlich niedrig sind im Vergleich zu den Weltmarktpreisen», erklärte die Kommission.
Der Unterschied komme dadurch zustande, dass die beiden Länder hohe Ausfuhrzölle auf Sojabohnen, Sojaöl und Palmöl erheben. Die europäischen Unternehmen sind deshalb im Nachteil, wenn sie auf die Rohstoffe aus Argentinien und Indonesien für ihre Produktion angewiesen sind.
Schutz, nicht Bestrafung
Der europäische Markt für Biodiesel hat nach früheren Kommissionsangaben ein Volumen von rund zwölf Milliarden Euro, die argentinischen und indonesischen Importe machen etwa ein Fünftel davon aus. Argentinien ist der grösste Biodieselproduzent der Welt.
Die EU-Kommission betonte, die Zölle dienten dem Schutz und nicht der Bestrafung der Argentinier und Indonesier. Sie seien zudem konform mit internationalem Handelsrecht. Allerdings hatte bereits vor Wochen Argentinien Gegenwehr in Aussicht gestellt.
Die befürchteten schweren Nachteile für die Industrie würden eine Klage vor der Welthandelsorganisation WTO in Genf nach sich ziehen, erklärte das Aussenministerium in Buenos Aires Anfang Oktober.