In der Schweiz haben Niederschläge in einigen Regionen für Entlastung gesorgt, in anderen Regionen wie dem Aargau regnete es aber wenig. In Österreich, Deutschland, Italien und anderen Ländern setzt die Dürre den Bauern ebenfalls zu. So auch in Polen. Wie agrarzeitung.de berichtet, sind rund eine Million der insgesamt 14,4 Millionen Hektaren landwirtschaftlicher Nutzfläche Polen von der Dürre betroffen.
Schäden im ganzen Land sichtbar
Grosse Ertragsausfälle sind in der Region rund um Warschau zu befürchten. Auch in den Provinzen Masowien, Grosspolen, Kujawien-Pommern sowie in den Woiwodschaften Lódz und Podlachien kommt es zu Ausfällen. Mehr oder weniger starke Schäden an den Feldbeständen könne man jedoch praktisch im ganzen Land erkennen, schreibt Agra-Europe. Betroffen sind Acker- und Grünlandflächen sowie im für Polen wichtigen Obst- und Gemüseanbau.
Das Agrarministerium will ein Dürreprogramm vorlegen, sobald zwei Drittel der von der diesjährigen Trockenheit betroffenen Provinzen ihre Schadensmeldungen abgegeben haben. Dies dürfte vermutlich noch diese Woche der Fall sein.
Massnahmen sollen helfen
Agrarminister Marek Sawicki rechnet aber mit sehr hohen Schäden. Um den betroffenen Bauern zu helfen, sind unter anderem Massnahmen zur Liquiditätssicherung geplant. Das beinhaltet neben zinsgünstigen Darlehen auch Stundungen von Versicherungsbeiträgen und anderen Zahlungen. Ämter und Kommunen sollen zudem auf Antrag von Landwirten die Zahlung von Grundsteuern und Kredite für gekaufte Immobilien aus Staatsbeständen verschieben. Auch Zuschüsse beim Saatgutkauf sind denkbar.
Zudem hat Sawicki schnelle Unterstützung für Rinderhalter, denen das Futter ausgeht, versprochen. Er gelangte mit seinen Forderungen bereits an EU-Agrarkommissar Phil Hogan. Er beantragt Soforthilfen für Rinderhalter, die unter Futtermangel leiden.
Schäden nicht vollständig ausgegleichen
Doch der Agrarminister dämpft zu grosse Hoffnungen. Es sei nicht möglich, alle wirtschaftlichen Schäden finanziell vollständig auszugleichen. Es handle sich hierbei um eine soziale Unterstützung von in Not geratenen Landwirten. Dürrehilfen nach EU-Recht werden erst dann genehmigt, wenn die Verluste mindestens 30 Prozent der Erträge im Mittel der zurückliegenden drei Jahre ausmachen, heisst es auf agrarzeitung.de.