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Die Ukraine hat mit 56 % ihrer Landfläche den weltweit höchsten Anteil an Ackerboden bester Qualität, der mit einer dicken Schicht sehr fruchtbarer Schwarzerde (Tschernosem) überzogen ist
Die Ukraine hat sich in Sachen Milchwirtschaft ein sehr ehrgeiziges Programm für die kommende Dekade auferlegt.
Wie der Vorsitzende des Verwaltungsrates des Verbandes derMilchunternehmen der Ukraine, Wadym Tschagarowskij, Ende September beim „All-Ukrainian Dairy Forum“ dazu erläuterte, soll der Milchkuhbestand von 1,7 Millionen Tieren bis zum Jahr 2030 auf 3 Millionen Tiere aufgestockt werden.
Die Rohmilchproduktion solle im selben Zeitraum um 3,5 Mio. t auf 10 Mio. t und die Rohmilchverarbeitung von 3,8 Mio. t auf 8 Mio. t gesteigert werden. Tschagarowskij verwies in dem Zusammenhang auf Berechnungen der Rabobank, wonach für jede zusätzliche 1 Mio. t Milch Investitionen in Höhe von 750 Mio. Euro (809 Mio. Fr.) erforderlich seien. Somit würden insgesamt gut 2,6 Mrd. Euro (2,8 Mrd. Fr.) in den nächsten zehn Jahren benötigt, um das für 2030 gesetzte Produktionsziel zu erreichen.
Von diesem Geld soll dem Vorsitzenden zufolge die Hälfte vom Staat kommen. Aktuell scheint es um die Milchindustrie in der Ukraine aber eher schlecht zu stehen. So wurde im Rahmen des Forums ein Memorandum „Über die Einrichtung eines Nationalen Komitees zur Rettung der Milchindustrie“ unterzeichnet. Dem Komitee gehören der Verband der Milchbauern, der ukrainische Genossenschaftsverband und der Verband der Milchunternehmen an.