Im Vergleich zu den Nachbarländern ist der Anteil gefährdeter oder ausgestorbener Arten in der Schweiz gemäss den Bundesbehörden besonders hoch.
Monika Gerlach
Die Situation der Tier-, Pflanzen und Pilzvielfalt in der Schweiz hat sich im letzten Jahrzehnt trotz Massnahmen nicht verbessert. Das ist das Fazit aus zwei Studien des Bundesamts für Umwelt (Bafu). Es ist die erste Auswertung aller roten Listen gefährdeter Arten in der Schweiz seit zehn Jahren.
«Die Berichte zeigen Entwicklungen, die uns Sorge bereiten müssen», sagte Bafu-Direktorin Katrin Schneeberger am Montag vor den Medien. Bei den Fischen, den Reptilien, den Vögeln und den Gefässpflanzen wie zum Beispiel Farne hat sich die Situation laut den Berichten gar verschlechtert.
Insgesamt sind 17 Prozent aller bekannten Arten in der Schweiz vom Aussterben bedroht oder stark gefährdet. Weitere 16 Prozent gelten als «verletzlich». Das heisst: Ihr Bestand ist in den letzten zehn Jahren um 30 Prozent geschrumpft.
Im Vergleich zu den Nachbarländern ist der Anteil gefährdeter oder ausgestorbener Arten in der Schweiz zudem besonders hoch. Von den Arten, die nur oder zum grössten Teil in der Schweiz vorkommen, steht fast die Hälfte auf der Roten Liste.
«Nicht einfach ein Luxus»
«Biodiversität ist nicht einfach ein Luxus. Im Gegenteil: Sie betrifft uns alle ganz direkt», betonte Schneeberger. Gehe es der Biodiversität schlecht, sei unsere Lebensgrundlage bedroht. So sei es etwa ohne bestäubende Insekten nicht möglich, Landwirtschaft zu betreiben. Auch sei die Biodiversität eine der wichtigsten Quellen für neue Wirkstoffe, aus denen Medikamente hergestellt werden.
Ausserdem ist die Biodiversität laut Schneeberger wichtiger denn je. Eine reiche Biodiversität erhöhe die Chance, dass sich die Natur an Extremereignisse wie Trockenheits- oder Hitzestress anpassen kann. Biodiversität sei damit eine Art Versicherung.
Schleichender Prozess
Die Protagonisten des Biodiversitätsverlusts seien nicht nur die bekannten Arten wie Luchs und Bartgeier, sondern oft auch Arten, die kaum jemand kenne, sagte Bafu-Vizedirektorin Franziska Schwarz. «Der Verlust von Biodiversität ist ein schleichender Prozess, ohne grossen Knalleffekt. Wenn wir nicht genau hinsehen, bemerken wir ihn kaum», so Schwarz.
Neben der Zunahme der gefährdeten Arten zeigt der Bericht, dass die Fläche, Qualität und Vernetzung ökologisch wertvoller Lebensräume seit 1900 stark abgenommen hat. In vielen Fällen sind demnach nur noch Restflächen übrig. Betroffen sei insbesondere das Mittelland, das immer monotoner werde.
Einzelne Erfolge
«Die Zahlen wären noch niederschmetternder, wenn die Schweiz nicht Gegenmassnahmen ergriffen hätte», sagte Schwarz. Es gebe auch einige Erfolge. So habe sich die Gefährdungssituation bei den Libellen und Amphibien verbessert. «Offenbar haben bestimmte Arten davon profitiert, dass in den letzten Jahren viele für sie geeignete Lebensräume revitalisiert, aufgewertet oder neu angelegt worden sind.»
Nun wolle der Bund aber den Kampf für die Biodiversiät verstärken. Besonders grosses Potenzial sieht das Bafu in den Siedlungsgebieten. So sollten etwa schon in der Raumplanung mehr naturnah gestaltete Grün- und Gewässerräume, Stadtwälder oder begrünte Dächer und Fassaden vorgesehen werden. In diesem Zusammenhang nutzte das Bafu die Gelegenheit, um für den indirekten Gegenvorschlag des Bundesrats zur Biodiversitätsinitiative zu werben.
Der Bundesrat wolle damit die Qualität und die Vernetzung von Lebensräumen fördern sowie die Natur im Siedlungsraum voranbringen. Bei der Förderung der erneuerbaren Energien sei eine Interessenabwägung zwischen Schutz und Nutzung nötig, hiess es. «Das wird nicht alle Probleme über Nacht lösen, aber es ist ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung», sagte Schneeberger.
Naturschützer kritisieren Politik
Eine Verstärkung der Massnahmen forderte auch die Umweltorganisation Pro Natura. Mit einer Aktion auf dem Bundesplatz in Bern warnte Pro Natura am Montag vor einem gigantischen Dominoeffekt durch den Verlust der Artenvielfalt. Die Massnahmen der Schweizer Politik gegen die Biodiversitätskrise kritisiert sie als unzureichend.
Auch der Schweizer Bauernverband betonte in einer Mitteilung die Wichtigkeit der Biodiversität. Es tue sich aber bereits jetzt viel in der Schweiz. Die Landwirtschaft gebe sich grosse Mühe, ihre Hausaufgaben zur Förderung der biologischen Vielfalt zu machen.
6 Responses
Die abgebildete Art verbreitet sich rasant. Wenn Bürogummis Bilder auswählen….
Das nächste Kesseltreiben der Linken.
(Behörde BAFU ist extrem links uns spalterisch, bewiesen durch die Verhunderfachung des Grenzwertes von Chlorothalonil).
Eine kleine Lehrstunde für die vermeintlichen Fachleute:
1. Biodiversität, Fülle des Lebens, stammt von Gott.
2. Die Arten haben Stabilität und Flexibilität.
3. Die Arten können sich vermindern, aber sich auch wieder regenerieren!
4. Der Mensch ist Mensch und sollte demütig bleiben!
5. Die Schöpfung ist vergänglich!
Der zuständige Bundesrat hat deiner Meinung nach den Laden nicht im Griff! Welcher Gesinnung gehört der denn an??
Das BAFU ist seit Jahrzehnten unter linken Bundesräten, die diese Inkompetenz, Ineffizienz und diese ideologische Verblendung mit zu verantworten haben.
Die arbeiten für die schädlichen, bevölkerungsreduzierenden Programme der UNO und der Superreichen.
… bevölkerungsreduzierend im Sinne der UNO würde ja heissen, dass die Zuwanderung sinkt ….
Kannst du noch was zum jetzigen Bundesrat als Vorsteher des BAFU sagen? Oder passt die neue Situation nicht in dein Schema????
Rösti macht seinen Job sehr gut. Er konzentriert sich auf das wesentliche.
Mit bevölkerungsreduzierend meine ich Covid, Impfung, Kriege, Armut, Genderismus, die durch die UNO gefördert werden und die Bevölkerung reduzieren.