Den acht reichsten Industrieländer läuft bei ihren Hilfsversprechen im Kampf gegen den Hunger die Zeit davon. Bis 2013 wollte die G8-Gruppe zusammen mit Dritten 22 Milliarden US- Dollar für sichere Ernährung und Landwirtschaft ausgeben. Bisher wurden davon weniger als 60 Prozent ausgezahlt.
Das teilte die G8 am Sonntag nach dem jüngsten Gipfel in den USA mit. Die G8 hatte das Versprechen 2009 beim Gipfel im italienischen L’Aquila abgegeben.
Immerhin drei der G8-Staaten haben ihren Anteil bereits voll erfüllt: Kanada, Italien und Grossbritannien. Japan dagegen hat laut dem Rechenschaftsbericht bisher gerade mal gut ein Zehntel der Gelder fliessen lassen. Die USA ist bisher mit knapp einem Viertel dabei.
Die Entwicklungsorganisation World Vision nannte die Zahlen ernüchternd. Sieben Monate vor Fristende sei viel zu wenig Geld ausgezahlt, sagte der Gesundheitsexperte von World Vision Deutschland, Marwin Meier, der Nachrichtenagentur dpa.
Die Zahlen im Bericht seien zudem nicht transparent genug für alle G8-Länder. «Das ist keine Rechenschaft, wie man sie sich wünscht.» Zudem gehe schätzungsweise nur ein Siebtel der Mittel tatsächlich direkt in die Landwirtschaft. «Ein Umettiketieren in diesem Umfang hinterlässt aber einen bitteren Nachgeschmack.»