2022 richtete Schweizer Hagel in der Schweiz an die Betriebe 35 Millionen Franken wegen Hagelschäden aus.
Jonas Ingold
Das 2022 war geprägt durch trockene und warme Sommermonate. Die Trockenheit und der Hagel führten zu Ertragsausfällen. Das verursachte bei Schweizer Hagel einen Schadenaufwand von 110 Millionen Franken. Im Vergleich zum nassen Jahr 2021 nahm der Aufwand ab.
Schweizer Hagel versicherte im Jahr 2022 Landwirtschaftskulturen in der Höhe von über 4.1 Milliarden Franken, 264 Millionen mehr als im Vorjahr. Der Versicherer ist in den Ländern Schweiz, Frankreich und Italien tätig. Die aussergewöhnlich trocknen und niederschlagsarmen Sommermonate setzten den Kulturen zu. Aber vor allem der Hagel für grosse Schäden.
Insgesamt 18’400 Schäden
Insgesamt lag der Schadenaufwand 2022 bei 110,3 Millionen Franken. Im Vergleich zu 2021 nahm der Aufwand um 65 Millionen ab. 2021 führten extreme Hagelschäden in der Schweiz zu einem Rekordschadenjahr. 2022 liegt dennoch über dem Durchschnitt. Zum Vergleich: 2020 betrug der Schadenaufwand 74 Millionen, 2019 109 Millionen.

Schweizer Hagel
Gesamthaft erreichte das Prämienvolumen 145.8 Millionen, 15 Millionen mehr als 2021. Der Schadensatz belief sich auf 76%, 2021 lag der Wert bei 135%. Gesamthaft wurden 18’400 Schäden gemeldet, 10’000 weniger als im Vorjahr. Der Verlust von 5.9 Millionen Franken wurde der Schwankungsreserve belastet. Schweizer Hagel bleibe auch nach dem Schadenjahr 2022 weiterhin solide aufgestellt, heisst es in der Mitteilung des Versicherers. Das starke Ergebnis in Italien habe den finanziellen Verlust in Grenzen gehalten.
Schweiz: 46,2 Millionen Schaden
Schweizer Hagel hat mehr zu Angaben zu drei Ländern veröffentlicht. In der Schweiz wurden Kulturen im Wert von 2,1 Milliarden Franken versichert. Das ist rund die Hälfte der gesamten Versicherungssumme des Versicherers. Insgesamt wurden 9’947 Schäden mit einer Schadensumme von 46.2 Millionen Franken gemeldet. Davon wurden 76% (35 Mio. Fr.) durch Hagel und 19% (8,8 Mio. Fr.) durch Trockenheit verursacht.
Neben Hagel war das Schadenjahr hierzulande insbesondere geprägt von Trockenheit, die sich vor allem über die West- und Nordschweiz erstreckte. «Insbesondere die Sommerkulturen, die nicht bewässert werden konnten, haben teilweise grösseren Schaden genommen», schreibt Schweizer Hagel.
Frankreich: 38 Millionen Schaden
Der Niederlassung in Frankreich wurden insgesamt 4’059 Schäden mit einem Schadenvolumen von 38 Millionen Franken gemeldet. Ende Mai und Mitte Juli 2022 zogen einer Reihe schwerer Hagelgewitter über die Kulturen, die in einigen Gebieten die Weinberge und Ackerkulturen stark beschädigten. «Während den aussergewöhnlich heissen und trockenen Sommermonaten litten vor allem die Ackerkulturen, was demensprechend den Ernteertrag verminderte», schreibt Schweizer Hagel.
Italien: 27,6 Millionen Schaden
In Italien sorgte eine massive Trockenheit für massive Schäden an den landwirtschaftlichen Kulturen. Gemäss Schweizer Hagel ist bei unseren südlichen Nachbarn die Trockenheitsversicherung wenig verbreitet, entsprechend mussten die Bauern die Schäden grösstenteils selber tragen.
Hagel und Starkwinde setzten den Kulturen ebenfalls stark zu. Insgesamt gingen 4’421 Schadenmeldungen ein. Dies führte zu einer Gesamtentschädigung von 27.6 Millionen. Davon wurden rund 73% durch Hagel, 22% durch Starkwind und 2% durch Trockenheit verursacht.
Die 1880 gegründete Schweizer Hagel bietet national und im angrenzenden Ausland eine umfassende Versicherungsdeckung für landwirtschaftliche Kulturen an. In der Schweiz beschäftigt die Genossenschaft rund 30 Angestellte in Zürich und über 600 nebenamtliche Mitarbeitende als Agenten und Experten.
Im Ausland arbeiten rund 30 Mitarbeitende sowie 1300 Agenten und Experten für die Niederlassungen in Frankreich und Italien. Insgesamt nehmen rund 35’000 Betriebe die Versicherungsdienstleistungen von Schweizer Hagel in Anspruch.