Besonders der Ausbau der Photovoltaik benötige viele Arbeitskräfte.
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Die Bau- und Energiewirtschaft profitieren von der Förderung von erneuerbaren Energien und der Verbesserung der Energieeffizienz. Das schreibt der Bundesrat in einem Bericht. Doch auf die gesamte Beschäftigung habe die Energiewende eine eher geringe Auswirkung.
Der Bundesrat kommt im am Mittwoch verabschiedeten Bericht zum Schluss, dass die Wirtschaft trotz Ausrichtung der Energie- und Klimapolitik auf «Netto Null» Emissionen auf Wachstumskurs bleiben werde. Der Bau- und der Energiesektor profitierten an meisten.
Positiver Effekt beim Strom
Im Energiesektor wird 2035 mit einem Bedarf von rund 16’500 Vollzeit-Äquivalenten und 2050 mit rund 15’500 Vollzeit-Äquivalenten gerechnet. Im Vergleich zum Szenario «Weiter wie bisher», ist bei erneuerbaren Energien der Arbeitskräftebedarf 2035 um fast 22’000 Vollzeit-Äquivalente höher und 2050 um fast 24’000 Vollzeit-Äquivalente.
Besonders der Ausbau der Photovoltaik benötige viele Arbeitskräfte. Neue Jobs können auch entstehen, weil sich Wärmepumpen und Wärmenetze zunehmend verbreiten. Weil umgekehrt aber weniger fossil betriebene Anlagen wie zum Beispiel Ölheizungen gewartet werden müssen, ist laut Bericht der positive Effekt der Energiewende beim Strom grösser als im Wärmesektor.
Mehr Jobs werden laut Bericht auch wegen Investitionen in die Energie- und Gebäudeeffizienz gebraucht, profitieren kann hier die Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnik-Branche. Jobs generieren könnte bis 2050 auch die CO2-Abscheidung und -Speicherung (Carbon Capture and Storage).
Anders ist die Lage in treibhausgas- und energieintensiven Sparten – beispielsweise bestimmten Industriezweigen. Sie müssen einen grösseren Beitrag leisten zum Umbau hin zu «Netto Null». Dort wird laut Bericht die Beschäftigung unter dem Vergleichsszenario «Weiter wie bisher» liegen. Mit diesem Szenario sei aber das «Netto-Null»-Ziel bis 2050 unerreichbar, so der Bericht.
«Netto Null»-Ziel 2050 gesetzt
Leicht negative Beschäftigungseffekte sind laut Bericht auch bei den fossilen Energien zu erwarten. Bundesrat und Parlament haben das Ziel gesetzt, dass die Schweiz bis 2050 den Treibhausgas-Ausstoss auf «Netto Null» reduziert, also nicht mehr Treibhausgas auszustossen als natürliche und technische Speicher aufnehmen können.
Der Bericht stützt sich zum einen auf frühere Studien des Bundesamtes für Energie (BFE), darunter auf eine Arbeit zu volkswirtschaftlichen Auswirkungen der Energieperspektiven ab 2050. In einer neuen Studie wurden die Auswirkungen der Energiewende auf die Sektoren Energie und private Mobilität hat.