Hochwasser sind für den Grossteil des Schadens verantwortlich.
Kähenbühl Samuel
Unwetter haben in der Schweiz in den letzten 50 Jahren 15 Milliarden Franken Schadenskosten verursacht. Das zeigt eine Auswertung der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL). Für einen Grossteil der Kosten ist das Hochwasser verantwortlich.
Fast 90 Prozent der Schadenssumme geht auf Hochwasser zurück, wie das WSL am Donnerstag mitteilte. Kaum eine Schweizer Gemeinde blieb davon verschont. Zudem verursachten wenige solcher Grossereignisse den Hauptteil der Kosten.
Das schadensreichste Hochwasser der letzten 50 Jahre fand am 21. und 22. August 2005 statt. Es verursachte Schäden von rund drei Milliarden Franken und betraf fast jede dritte Gemeinde der Schweiz. Das zweitschlimmste Unwetter vom Sommer 1987 mit gut 1,1 Milliarden Franken Kosten (teuerungsbereinigt) betraf vor allem den Alpenraum, mit grossen Schäden in den Kantonen Uri, Tessin und Graubünden.
Das WSL hat für die Berechnungen über 27’000 Datenbankeinträge seit 1972 ausgewertet. Die Datenbank umfasst Angaben zu Schäden durch Hochwasser, Murgänge und Rutschungen sowie zu Steinschlägen, Fels- und Bergstürzen. Die Kosten wurden hauptsächlich aufgrund von Medienberichten abgeschätzt.
Nach schweren Unwettern in den Jahren 1977/78 und 1987 wurden neue Bundesgesetze zum Wasserbau und Wald erarbeitet, welche die Kantone dazu verpflichteten, Gefahrenkarten und -kataster zu erstellen. Damit gewann eine nach einheitlichen Grundsätzen bereitgestellte Schadensübersicht weitere Bedeutung. So wurde die Unwetterschadens-Datenbank im Auftrag des Bundesamts für Umwelt weitergeführt und ab 2002 zusätzlich Sturzereignisse in den Katalog aufgenommen.