Joachim Rukwied ist seit dem 27. Juni 2012 Präsident des Deutschen Bauernverbandes und war von 2017 bis 2020 Präsident des europäischen Bauernverbandes COPA. – Gero Breloer/DBV
Ein Wertewandel im Lebensmittelhandel ist notwendig, wenn aus den jüngsten öffentlichen Bekenntnissen zum partnerschaftlichen Umgang in der Lebensmittelkette tatsächlich eine Unterstützung der heimischen Landwirtschaft resultieren soll.
In dieser Einschätzung waren sich die Teilnehmer eines Meinungsaustauschs einig, zu dem sich am 14. Januar 2021 im Vorfeld der Internationalen Grünen Woche (IGW) der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, mit den Verbandsspitzen der deutschen Molkereiwirtschaft zusammengeschaltet hatte.
Tierwohlprogrammen allen ermöglichen
Im Fokus stand dabei die angespannte wirtschaftliche Situation auf vielen Milchviehbetrieben. Betont wurde, dass unter anderem die Weiterentwicklung von Produktionsstandards auf Augenhöhe mit allen Partnern der Lebensmittelkette verhandelt werden müsse. Hierbei müsse sichergestellt sein, dass höhere Produktionskosten für die Umsetzung steigender Anforderungen den Milcherzeugern auch verlässlich und langfristig finanziert würden.
Dies solle bei den laufenden Verhandlungen zur Etablierung von «QM Tierwohl» und einer «Initiative Tierwohl
Rindfleisch» in den kommenden Wochen verstärkt Beachtung finden, hiess es seitens des Bauerverbandes. Der Zugang zu diesen Tierwohlprogrammen sei allen interessierten Rinderhaltern grundsätzlich zu ermöglichen, um das Ziel einer hohen Marktdurchdringung zu erreichen, wenn eine entsprechende Nachfrage dies erlaube.
Branchenkommunikation im Milchsekto
Wie der DBV ausserdem berichtete, werden derzeit die notwendigen organisatorischen Punkte zur Etablierung einer nationalen Branchenkommunikation im Milchsektor abgearbeitet. Die Kommunikationsaktivitäten sollen noch im ersten Quartal 2021 aufgenommen werden. Bei dem Spitzengespräch war für den DBV neben Rukwied auch «Milchpräsident» Karsten Schmal dabei.