«Fahren mit Köpfchen» spart Diesel.
Pöttinger
Rund 32 Prozent des Energieverbrauchs in der Schweizer Landwirtschaft entfallen auf den Treibstoff Diesel. Das sind rund 150 Millionen Liter pro Jahr. Mit einfach umzusetzenden Massnahmen könnten rund 20 Prozent eingespart werden, ohne dass die Qualität der Arbeit darunter leidet. Mehr dazu in den Videos
AgroCleanTech und der Schweizerische Verband für Landtechnik (SVLT) haben zum Thema «Sparen beim Fahren» eine dreiteilige Video-Serie erstellt, in der verschiedene Massnahmen rund um das Einsparen von Treibstoff gezeigt wird. Unterstützt wurde die Video-Produktion von EnergieSchweiz.
Angepasstes Fahren
Die Schweizer Landwirtschaft verbraucht jährlich rund 150 Millionen Liter Diesel. Die Treibstoffkosten machen gemäss SVLT rund 40 Prozent der Betriebskosten aus. Ein verminderter Verbrauch hat also einen grossen Hebel. Mit einfachen Massnahmen lassen sich 20 Prozent Diesel einsparen. Beispielsweise durch angepasstes Fahren.
Die richtige Fahrweise setzt die Kenntnis der Motorcharakteristik des Fahrzeugs voraus. Maximales Drehmoment, Drehzahlbereich in Bezug auf maximale Leistung und spezifischer Treibstoffverbrauch können laut SVLT dem Motorendiagramm entnommen werden. Ein Motor läuft dann sparsam, wenn er immer etwas zu tun hat, also wenn er belastet. Das heisst aber auch: «Nicht immer Vollgas geben, sonst wird der Motor zum regelrechten Säufer.» Durch diese Massnahmen lassen sich bis 15 Prozent Treibstoff einsparen.
Potenzial gibt es auch beim Fahrzeugunterhalt. Das regelmässige Reinigen der Luftansauggitter und des Luftfilters bringt weiteres Einsparpotenzial. Von einem Fachwerkstatt sollten Einspritzdruck, Ventilspiel und Kompressionsdruck periodisch überprüft werden. Regelmässige Reinigung und Fahrzeugunterhalt sparen 10 Prozent.
Boden schonen und Treibstoff sparen
Ein hoher Reifendruck auf der Strasse und ein tiefer Reifendruck auf dem Feld ermöglichen die Einsparung von weiteren10 Prozent. Auf dem Feld wird dadurch der Bodendruck minimiert, Bodenverdichtungen können so vermieden werden.
Generell sollte der Reifendruck auf die Arbeiten abgestimmt werden. Für Transportfahren auf der Strasse sollte gemäss SVLT der Reifendruck hoch sein, das verkleinert den Rollwiderstand. Bei Feldarbeiten sollte der Reifendruck auf das Minimum reduziert werden. Pro Zentimeter Spurtiefe werden 10 Prozent mehr Treibstoff benötigt. Einsparpotenzial gibt es auch bei den Geräteeinstellungen, gemäss SVLT bis zu 8 Prozent.
Auch bei Ballastierung gibt es ein Sparpotenzial von bis zu 8 Prozent. Schwere Maschinen verursachen Bodenverdichtungen. Bei ungenügender Ballastierung entsteht schädlicher Radschlupf, geht es aus dem Video hervor. Und der Motor kann seine Leistung nicht genügend in Zugkraft umwandeln. Bei schwerer Zugarbeit gilt laut SVLT folgende Regel: Pro kw Motorleistung 70 Kilo Gewicht. Pro Tonne zusätzlichem Ballast wird ein Liter Treibstoff pro Stunde mehr verbraucht.
Je nach Wahl des Anbauverfahrens variiert der Treibstoffverbrauch. Versuche haben folgende Resultate ergeben: Konventionell mit Plug und Egge: 50 bis 60 Liter pro Stunde; Mulchsaat mit Grubber; Kreiselegge 30 bis 35 Liter Mulchsaat mit Kreiselegge und Kurzscheibenegge 20 bis 20 Liter pro Stunde und Direktsaat ohne vorherige Lockerung 8 bis 10 Liter.