Die weltweit genutzte Fläche für den Anbau nachwachsender Rohstoffe für die Erzeugung von Biokunststoffen schätzt der EUBP für 2021 auf 700 000 Hektaren. – wisefood.eu
Nach Einschätzung von European Bioplastics (EUBP), der Interessenvertretung der Biokunststoffbranche in
Europa, sind die Absatzaussichten für Bioplastik weiterhin vielversprechend.
Wie der EUBP-Vorsitzende François de Bie vergangene Woche in Berlin erklärte, dürfte die
globale Jahresproduktionskapazität für Biokunststoffe von schätzungsweise 2,42 Millionen Tonnen im laufenden Jahr bis 2026 auf 7,59 Millionen Tonnen wachsen.
Davon sollen dann 2,30 Millionen Tonnen auf biologisch abbaubare Produkte entfallen. Das wäre im Vergleich zu 2021 ein Zuwachs um etwa 1,43 Millionen Tonnen. Gleichzeitig werde der Anteil der Produktionskapazitäten für nicht biologisch abbaubare Biokunststoffe um 3,74 Millionen Tonnen auf 5,30 Millionen Tonnen ausgeweitet.
Asien ist wichtiger Marktplayer
Das grösste Anwendungsgebiet für Biokunststoffe sind laut EUBP Verpackungen, auf die 2021 ein Marktvolumen von schätzungsweise 1,2 Millionen Tonnen entfiel. Mit Blick auf die kontinentalen Kapazitätsentwicklungen wird Asien dem Verband zufolge immer wichtiger, dort würde zurzeit fast die Hälfte aller Biokunststoffe hergestellt.
Dieser Anteil werde bis 2026 voraussichtlich auf mehr als 70 % wachsen. Auf Europa entfalle derzeit ein Viertel der globalen Produktionskapazitäten. Allerdings wird dieser Anteil nach Einschätzung der Fachleute in den kommenden Jahren deutlich sinken.
Laut EUBP-Geschäftsführer Hasso von Pogrell wurden angesichts der steigenden Nachfrage nach Biokunststoffen auch in diesem Jahr Kapazitätserweiterungen angekündigt. Die weltweit genutzte Fläche für den Anbau nachwachsender Rohstoffe für die Erzeugung von Biokunststoffen schätzt der EUBP für 2021 auf 700 000 Hektaren. Das wären 0,01 % der globalen landwirtschaftlichen Nutzfläche. In den kommenden
fünf Jahren dürfte dieser Anteil aber auf 0,06 % wachsen, prognostiziert der Verband.
Zu den wichtigsten biobasierten, nicht abbaubaren Kunststoffen zählen naturfaserverstärkte Kunststoffe, etwa Hanf- und Flachsfasern mit Polypropylen, Polyethylen, Polyethylenterephthalat oder Phenolharz und Holz-Kunststoff- Verbundwerkstoffen.