Der Negativsaldo bei den Biobetrieben beträgt 600 Einheiten.
Jürgen Sieber
In Österreich sind im vergangenen Jahr insgesamt 1’450 landwirtschaftliche Betriebe aus der biologischen Bewirtschaftung ausgestiegen. Sie hätten ihren Kontrollvertrag bei ihrer Kontrollstelle gekündigt, berichtete am 17. März der Sprecher der Interessengemeinschaft der Bio-Kontrollstellen Österreichs (IG).
Der Ausstieg sei in absoluten Zahlen mit 284 Betrieben in der Steiermark am höchsten gewesen, gefolgt von Salzburg mit 247 Betrieben und Niederösterreich mit 236 Betrieben, sagte Maria Geitzenauer, stellvertretende Sprecherin der IG.
Dem Ausstieg standen laut der IG auch Neuzugänge im Jahr 2022 und zum Jahresanfang 2023 gegenüber. Diese hätten in der Summe etwa 850 Betriebe ausgemacht, womit ein absoluter Negativsaldo von 600 Betrieben zum Jahresbeginn 2023 vorliege. Dabei war der negative Saldo mit 182 Betriebe in Salzburg am höchsten und mit fünf in Vorarlberg am niedrigsten. Ein deutlicher Rückgang bei den Betriebszahlen sei in den Bundesländern Salzburg, Steiermark, Tirol und Kärnten festzustellen, nur in Wien und Niederösterreich habe es ein schwach positives Ergebnis gegeben.
Die Gesamtzahl aller landwirtschaftlichen Biobetriebe in Österreich belief sich zum Jahresende 2022 nach Angaben von Wolfgang Pirklhuber, Sprecher der IG, auf 26’161. Von diesen Betrieben seien 584 Bioimker ohne Fläche. Die Gesamtzahl der von der Kontrolle erfassten Betriebe sei damit um etwa 10 % höher als die geförderten Biobetriebe laut dem österreichischen Agrarumweltprogramm ÖPUL, erläuterte der Sprecher.
Die Gründe für die Ausstiege seien noch genauer zu analysieren, aber umfassten mit Sicherheit nicht nur den natürlichen Abgang durch Pensionierungen und Hofaufgaben. Als mögliche Gründe nannte Pirklhuber erhöhte Auflagen im Weidemanagement, verschärfte Dokumentationspflichten für Kleinbetriebe und die zuletzt relativ geringeren Preisunterschiede zwischen Bio und konventionell. Angesichts der aktuellen Entwicklung brauche es auf jeden Fall neue Impulse für den Biosektor, um die Ziele des österreichischen Bio-Aktionsplans bis 2030 sicherzustellen.
3 Responses
Neben den genannten Gründen sollten sie auch andere Gründe genauer betrachten.
Hier spielt zum Beispiel die Einstellung gegenüber der uns aufgezwungenen Wölfe eine große Rolle. Vor allem Herr Gasselich von Bio Austria Nö spielt hier eine große Rolle.
Auch die Werbungen und Berichte welche einen immer größeren Spalt zwischen bio und konventionel treiben, sind für mich und sicher auch andere Betriebe ein guter Grund, sich das Thema Bioaustritt durch den Kopf gehen zu lassen!
Ich kann nur sagen dass viele Vorgaben nicht nachvollziehbar sind. Wenn ich einen ama Antrag ausfüllen kann ich die vereinspferde von der Bio heu Fütterung ausnehmen, wenn nicht muss ich Bioheu, was doppelt so teuer ist füttern.
Dh wenn ich kein Geld vom staat nehm muss ich mehr zahlen. Erst nach langem hin und her könnte ich das regeln. Uva auch noch. Vieles ist für Kleinbetriebe absolut nicht nachvollziehbar
Zahlreiche Betriebe finden keine Arbeitskräfte,dann müsst ihr eben sebst mehr arbeiten, oder die Arbeiter anständig bezahlen.