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Adèle Thorens erhält vom Malaysischen Besuch eine Tausche asu Material von dem durch die Palmölproduktion bedrohten Wald -
Adèle Thorens erklärt den asiatischen Zuhörern, wieso Palmöl vom Freihandel ausgeschlossen werden sollte -
Fritz Glauser und Adèle Thorens -
Im Jungviehstall der Familie Glauser wurde über Anbau und Handel von Palmöl diskutiert
Eine malaysische Delegation sowie Bauern-, Konsumentenschutz-, Entwicklungs-, Umwelt-und Menschenrechtsorganisationen haben dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Donnerstag eine Petition übergeben, die den Ausschluss von Palmöl aus dem geplanten Freihandelsabkommen mit Malaysia fordert.
Die Petition «Kein Freihandelsabkommen mit Palmöl aus Malaysia» wurde von 20000 Personen unterschrieben. Sie verlangt vom Bundesrat den Ausschluss von Palmöl aus dem geplanten Freihandelsabkommen. Zudem muss Malaysia vor Verhandlungsabschluss die UNO-Menschenrechtsübereinkommen und Kernarbeitsnormen ratifizieren, wie dies vom Schweizer Parlament bereits 2012 gefordert wurde.
Um auf die fragwürdige Entwicklung im Zusammenhang mit dem Anbau und Handel von Palmöl aufmerksam zu machen, lud das bunte Ensemble von Verbänden, Politikern und Vereinen auf den Biohof der der Familie von Fritz Glauser.
Eindrücklich berichteten die Malaysischen Bauern, welche Konsequenzen der rücksichtlose Palmöl-Anbau für sie und die Landbevölkerung habe. Landenteignungen, nicht eingehaltene Versprechen seitens der Regierung und rücksichtlose, rein gewinnorientieret Unternehmen, seien dafür verantwortlich, dass kleinbäuerliche Strukturen zerstört und viele Bauerfamilien in die Armut getrieben worden sein.
Palmöl gefährdet Raps
Für die anwesende waadtländische grüne Nationalrätin Adèle Thorens unterstrich am Donnerstag zudem die hohe Bedeutung des Rapsanbaus in ihrem Heimatkanton und dass dieser durch den freien Import von Rapsöl gefährdet sei. «Auf der ökologischen Seite ist der Palmöl ein Beispiel dafür, dass der Schweizer Konsument seine globale Verantwortung wahrnehmen muss», so Thorens. Man könne nicht Ansprüche an die heimische Produktion stellen und dann Importe unterstützen weil diese halt billiger seien.
Die Bedeutung des Rapses für die Schweizer Landwirtschaft erläuterte Thomas Glauser, der den Betrieb zusammen mit seinen Eltern führt. «Der Raps ist für die Landwirtschaft in unserer Region wirtschaftlich ein wichtiger Betriebszweig und in der Fruchtfolgefläche eine überaus wertvolle Kultur», so der Jungbauer.
Palmöl vor allem in verarbeiteten Produkten
Nebst diesen Argumenten, wies der anwesende wiesen mehrere Organisationen auf die positiven Eigenschaften in Bezug auf die Ernährung hin. Rapsöl habe viel mehr Omega-3 Fettsäuren und weniger gesättigte Fettsäuren.
Beat Rösli vom Schweizer Bauernverband wies aber darauf hin, dass Palmöl eben vor allem in verarbeiteten Produkten in die Schweiz eingeführt werde und sich Konsumenten beim Konsum dessen gar nicht bewusst sein.
Abschliessend brachte es ein Malaysischer Bauer auf den Punkt: «Der freie Handel mit Palmöl ruiniert uns, unsere Natur und eure Raps-Bauern mit der Konsequenz, dass ihr mehr minderwertige Produkte auf dem Markt habt».