Die Verwaltung der finnischen Hauptstadt hat in der vergangenen Woche angekündigt, künftig bei von ihr organisierten Veranstaltungen weitestgehend auf Fleischprodukte zu verzichten. – zvg
Nach deutschen Mensen und VW-Kantinen steigt mit Helsinki nun eine ganze Grossstadt auf die vegetarische Ernährungsweise um.
Die Verwaltung der finnischen Hauptstadt hat in der vergangenen Woche angekündigt, künftig bei von ihr organisierten Veranstaltungen weitestgehend auf Fleischprodukte zu verzichten. Laut der Bekanntmachung sollen ab Jahresbeginn 2022 bei Festen, Seminaren und anderen öffentlichen Gelegenheiten ausschliesslich saisonale vegetarische Lebensmittel und nachhaltig gefangener Fisch serviert werden.
Keine Kuhmilch
Importprodukte wie Kaffee, Tee oder tropische Früchte müssen dann zwingend Fair Trade-zertifiziert sein. Die Stadt Helsinki will künftig auch keine Kuhmilch mehr anbieten. Stattdessen sollen Haferdrink und andere Pflanzenprodukte aufgetischt werden. Ganz auf Milchprodukte verzichten will man aber doch nicht: Käse soll auch nach der neuen Massgabe bei Sitzungen und Veranstaltungen der Stadt noch auf den Tellern landen.
Zudem gilt die Vorgabe nicht für Schulen, Krankenhäuser und sonstige öffentliche Einrichtungen, in denen andere Ernährungsempfehlungen Vorrang haben. Ausnahmen vom Fleischverzicht soll es in der Stadt nur noch bei hochrangigen Besuchen auf Bürgermeisterebene geben, wenn «aus begründetem Anlass» von der Regelung abgewichen werden muss.
Bauernverband kritisiert Entscheid
Der Umstieg auf vegetarische Speisen wird von der Stadtverwaltung mit Umwelt- und Klimaschutzaspekten begründet. Der jetzigen Entscheidung war bereits 2019 ein Beschluss des Helsinkier Stadtrats vorausgegangen, die Verwendung von Milch- und Fleischerzeugnissen in der Stadt bis 2025 zu halbieren. Beim finnischen Bauernverband (MTK) stiess die Ankündigung der Stadtverwaltung auf scharfe Kritik. Verbandspräsident Juha Marttila bezeichnete die Aktion als «durchschaubares Greenwashing».
Damit wolle die finnische Hauptstadt auch von der «beschämenden» Tatsache ablenken, dass der weitaus grösste Teil der eigenen Energieversorgung noch aus fossilen Quellen stamme. Marttila kündigte an, dass der Bauernverband bei Veranstaltungen in Helsinki auch in Zukunft selbstverständlich vielfältige und hochwertige heimische Fleischprodukte anbieten werde.
5 Responses
Hoffe in der Schweiz kommt es nie soweit!!!
Aha Fisch muss dann doch sein
Der Fisch ist ja (in Finnland) das seine, aber die Galle kommt hoch bei Extrawürsten für Politiker
Bald schon werden auch wir hier solche Links/ kommunistischen Zustände haben. Selbst bürgerliche Kreise schwenken schon in diese Richtung!
Das hat nichts mit Links oder Kommunismus zu tun, du Heiopei. Sondern mit Mitgefühl und Empathie. Inwiefern kann man sowas Links bezeichnen? Politisch ungebildet.