Angesichts der sich ausbreitenden Affenpocken rief die Gouverneurin des Bundesstaates New York den Notstand aus. – Karina Cubillo
In Spanien sind die ersten europäischen Todesfälle nach einer Affenpocken-Infektion bekannt geworden. Die beiden Männer starben am Freitag und am Samstag in Spitälern in der Region Valencia und in Córdoba, wie spanische Gesundheitsbehörden mitteilten.
Ein weiterer möglicher Todesfall wurde aus Brasilien bekannt. Angesichts der sich ausbreitenden Affenpocken rief die Gouverneurin des Bundesstaates New York den Notstand aus.
Nachdem das spanische Gesundheitsministerium am Freitagabend den Tod eines mit dem Affenpockenvirus (MPXV) infizierten Patienten mitgeteilt hatte, wurde am Samstag ein zweiter Todesfall bekannt. Beide Patienten waren demnach mit einer durch die Infektion bedingten Gehirnentzündung in Krankenhäuser eingewiesen worden.
Das Gesundheitsministerium der Region Valencia teilte am Freitagabend mit, der Tod des Patienten sei «durch eine infektionsbedingte Enzephalitis (Gehirnentzündung) verursacht» worden. Der Fall werde «analysiert, um die Ursache endgültig zu bestätigen». Die Regionalzeitung «Levante» schrieb am Samstag, es handele sich um einen «etwa 40 Jahre alten Mann», der auf der Intensivstation in einem Krankenhaus der Stadt Alicante lag.
Möglicherweise Vorerkrankungen
In Andalusien gab das regionale Gesundheitsministerium am Samstag bekannt, bei dem zweiten Todesopfer handele es sich um einen 31-Jährigen. Dieser war demnach mit einer durch die Infektion verursachten Meningoenzephalitis – dabei sind ausser dem Gehirn auch die Hirnhäute betroffen – auf die Intensivstation des Universitätskrankenhauses in Córdoba eingeliefert worden.
Die Todesfälle könnten möglicherweise auf Vorerkrankungen zurückgehen. Ob Begleiterkrankungen vorlagen, war jedoch in beiden Fällen unklar. Die Zeitung «El País» schrieb, das medizinische Institut «Instituto de Salud Carlos III» in Madrid werde Gewebeproben untersuchen, um die Ursache der Todesfälle besser zu verstehen.
Spanien ist eines der von der Infektionskrankheit am stärksten betroffenen Länder weltweit. Bei den bisher etwa 4300 erfassten Fällen habe es etwa 120 Krankenhaus-Einweisungen gegeben, teilte das Gesundheitsministerium mit.
Verdächtiger Todesfall auch in Brasilien
Auch Brasilien meldete am Freitag einen ersten möglichen Todesfall im Zusammenhang mit Affenpocken. Es habe sich um einen Patienten mit weiteren Erkrankungen gehandelt, teilte das Gesundheitsministerium in Brasília mit. Die WHO hatte zum aktuellen Affenpocken-Ausbruch bislang fünf Tote registriert – alle in Afrika.
Angesichts der schnellen Verbreitung der Affenpocken hatte die WHO am vorigen Wochenende die höchste Alarmstufe ausgerufen. Der Ausbruch sei eine «Notlage von internationaler Tragweite», erklärte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Die internationale Verbreitung der Infektionskrankheit ist ungewöhnlich. Bisher war sie im Wesentlichen auf sechs afrikanische Länder beschränkt.
Im US-Bundesstaat New York wurde wegen des Ausbruchs der Notstand ausgerufen. «Diese Massnahme erlaubt es uns, schneller auf den Ausbruch zu reagieren und zusätzliche Schritte zu unternehmen, um mehr New Yorker zu impfen», sagte Gouverneurin Kathy Hochul laut einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung. Man müsse zur Eindämmung des Virus «jedes Werkzeug nutzen» und besonders Risikogruppen so gut wie möglich schützen.
272 Fälle in der Schweiz
Dafür werde unter anderem die Kontaktverfolgung intensiviert und mehr Gesundheitspersonal mobilisiert, um Schutzimpfungen zu verabreichen. Ausserdem würden die Testkapazitäten ausgebaut. Der Notstand gilt vorerst bis zum 28. August. Am Freitag meldete das Gesundheitsministerium des Bundesstaats 1383 Infektionen mit dem Affenpockenvirus, die sich hauptsächlich auf die Millionenmetropole New York konzentrieren. Das entspricht etwa einem Viertel der in den USA registrierten Fälle.
Nach der jüngsten Erfassung gab es knapp 23’000 Affenpocken-Fälle weltweit. Besonders betroffen ist die Region Europa mit mehr als 14’000 Fällen, davon entfielen bis Freitag 272 auf die Schweiz.
Aktuell konzentriert sich der Ausbruch weitgehend auf Männer, die Sex mit Männern haben. In den USA wurden jedoch nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC bereits vereinzelt Fälle bei Kindern bestätigt. Bei einer Affenpocken-Infektion können Hautausschlag, geschwollene Lymphknoten sowie Fieber, Schüttelfrost und Muskelschmerzen auftreten. In der Regel verläuft die Krankheit nicht tödlich.
6 Responses
Aufhören die Todesfälle zu zählen, jede Minute sterben tausende Menschen, die meisten ohne Affenpocken.
@Demokrat: Aufhören, durch Wölfe getötete Schafe zu zählen. Jede Minute sterben tausende Schafe ohne Wölfe. Siehst du jetzt die Schwachstelle deines Kommentars? Genau: Vogel-Strauss-Politik: Kopf in den Sand stecken und mal so tun als sei nichts passiert.
Eigentlich würden doch die tausende Schafe die jede Minute sterben reichen? Da müsste der Wolf nicht noch welche zusätzlich beitragen.
Dann soll Jonas zu hause bleiben und niemand treffen, damit er auf keinen Fall die AP bekommt. Zusätzlich
eine ungeprüfte Impfung an sich testen…
@Demokrat: Du hast es nicht begriffen. „Demokrat“ sagt, wir sollen die Todesfälle (durch Affenpocken) nicht zählen. Also einfach AP-Tote als „unbekannt gestorben“ zu klassieren. Und ich habe ihm ironisch geantwortet, Wolfsrisse nicht als solche zu zählen, sondern einfach als „gestorben“ zu klassieren. Das hat absolut nichts mit „zu Hause bleiben“ und „ungeprüfte Impfungen“ zu tun. Aber eben: richtig lesen und verstehen, was geschrieben wurde, scheint ein Problem für dich zu sein.
Die Panikmache geht weiter!