Getreide aus der Ukraine: EU übernimmt Teil der Transportkosten
Bühler
Die Europäische Kommission unterstützt die Initiative «Grain from Ukraine» und übernimmt die Transportkosten für zwei Getreidefrachter aus der Ukraine in besonders bedürftige Länder.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Initiative am Wochenende offiziell gestartet und dafür den Gedenktag für den Holodomor (zu Deutsch: Tötung durch Hunger) vor 90 Jahren gewählt.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nahm an der Veranstaltung teil: «Wir müssen der Welt signalisieren, dass wir unsere schwächsten Partner nicht im Stich lassen werden. Daher freue ich mich sehr, dass die Europäische Kommission die Beladung von zwei Getreidefrachtern unterstützt. Wir übernehmen die Transportkosten für 40’000 t Getreide – das ist das Restkontingent. Egal, was es kostet.»
Von der Leyen schlug einen Bogen zum Holodomor. In den Jahren 1932 und 1933 hatte der sowjetische Diktator Josef Stalin eine Hungersnot ausgelöst, mehrere Millionen Menschen in der Ukraine starben. Die Präsidentin sagte: «Auch heute setzt Russland wieder Nahrungsmittel als Druckmittel ein. Bei seinem brutalen Überfall auf die Ukraine hat Russland ihre Ernten zerstört, ihre Getreidesilos beschossen und ihre Häfen blockiert. So schneidet Russland die schwächsten Länder in Afrika, im Nahen Osten und in Asien von lebenswichtiger Nahrung ab. Und macht andere dafür verantwortlich.»
Über die Initiative sollen ukrainische Lebensmittel in die Länder geleitet werden, die durch den russischen Angriffskrieg von der weltweiten Nahrungsmittelkrise am stärksten betroffen sind. Bisher wurden 28 Mio. t landwirtschaftliche Erzeugnisse aus der Ukraine über die Solidaritätskorridore der EU und die Schwarzmeer-Getreide-Initiative exportiert.